EDU-Chef Frischknecht: ESC gefährdet «göttliche Ordnung»
Die Partei sammelt schon Stimmen gegen das Event
Daniel Frischknecht, Parteipräsident der Eidgenössischen Demokratischen Union (EDU), sieht die «göttliche Ordnung» in Gefahr. Grund ist die geplante Austragung des Eurovision Song Contest in Basel im kommenden Jahr.
Der ESC sei in den letzten 15 Jahren zu einer Propagandaplattform für LGBTIQ geworden, wettert Daniel Frischknecht gegenüber der NZZ. Er ging sogar so weit, den Contest als «Versuch einer Gehirnwäsche, bei der das Schweizer Fernsehen zuvorderst mitmache» zu schmähen.
Der Contest sei «ein Brandbeschleuniger für Versuche, Andersdenkende mundtot zu machen.» Letztlich gehe es darum, die «göttliche Ordnung zu zerstören und durch eine neue Ordnung zu ersetzen», sagte der 60-jährige Ex-Junkie, dem auch Nemos Auftritt in Malmö nicht gepasst hat (MANNSCHAFT berichtete). Dass der Gewinner-Act zum Höhepunkt der Performance eine Dornenkrone aufgesetzt bekommen habe, sei «Gotteslästerung».
Auch EDU-Grossrat Samuel Kullmann will den ESC verhindern. Dort werde Antisemitismus toleriert und Okkultismus praktiziert; letzteres zielte auf den irischen Beitrag ab (MANNSCHAFT berichtete). Dies führe zu einem schweren Reputationsschaden und zu grossen Sicherheitsrisiken, so Kullmann.
Mit einer Volksabstimmung will die Eidgenössisch-Demokratische Union den kommenden ESC in Basel verhindern und ergreift das Referendum (MANNSCHAFT berichtete). Im Spätsommer hat die Sammelfrist begonnen. Laut Frischknecht sei seine Partei zuversichtlich, das Referendum gegen den Kredit von rund 35 Millionen Franken zustande zu bringen. Damit könnte die Stimmbevölkerung des Kantons Basel-Stadt an der Urne entscheiden, voraussichtlich am 24. November (MANNSCHAFT berichtete).
«Das Geld sollte besser den Unwettergeschädigten gespendet statt für diesen peinlichen Regenbogen-Anlass verschwendet werden.»
SVP-Präsident Marcel Dettling
Auch einige Politiker*innen der SVP machen schon seit Monaten Stimmung gegen den Contest (MANNSCHAFT berichtete). «Das Geld sollte besser den schwer betroffenen Unwettergeschädigten gespendet statt für diesen peinlichen Regenbogen-Anlass verschwendet werden», sagte SVP-Präsident Marcel Dettling dem Tages-Anzeiger im Zusammenhang mit dem Kredit.
Vom ESC nach Paris: Der offen schwule Weltrekord-Schwimmer Már Gunnarsson studiert am Royal Northern College of Music in Manchester und nahm an den diesjährigen Paralympischen Spielen teil (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Pride
Swisscom, Amorelie, Nivea: Pinkwashing oder echtes Engagement?
Nivea verteilt zur Pride bunte Cremedosen im Bahnhof – davon profitiert finanziell die SBB und nicht die Community. Wir schauen uns das LGBTIQ-Engagement dreier Firmen genauer an.
Von Greg Zwygart
Arbeitswelt
Schweiz
Deutschland
Berlin
Senatorin Kiziltepe unterstützt Pride Parade gegen Neonazi-Demo
Eine rechtsextreme Demonstration will in Berlin-Marzahn gegen eine Pride Parade von Queers protestieren. Nun äussert sich auch der Senat.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Bayern
Zum CSD in Nürnberg werden Sicherheitsmassnahmen erhöht
Pride-Events haben es aktuell nicht leicht. Einerseits fehlt es an Sponsoring, dazu kommen Anfeindungen. Der CSD Nürnberg bereitet sich nun vor.
Von Newsdesk Staff
News
Pride
LGBTIQ-Rechte
NRW
Wirbel um Jobcenter Düsseldorf: CSD-Verbot für Fussgruppe?
Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitendengruppe am CSD Berlin zurückgezogen. Dasselbe wiederholt sich nun offenbar in Düsseldorf mit der Fussgruppe des Jobcenters. Doch die Geschäftsführung weist die Vorwürfe zurück.
Von Kriss Rudolph
Pride
News
Arbeitswelt