Düsseldorf eröffnet Mahnmal für verfolgte LGBTIQ
Für die Umsetzung des Entwurfs von Claus Richter waren 200.000 Euro vorgesehen
Mitte Oktober wird der «Ort für die Erinnerung und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt» in Düsseldorf auf der Apollowiese eröffnet.
Die Eröffnung zwischen Johannes-Rau-Platz und Rheinufer findet feierlich, aber aber coronabedingt im kleinen Rahmen statt. Oberbürgermeister Stephan Keller wird am 15. Oktober um 12.00 Uhr zusammen mit Vertreter*innen des LSBTIQ+ Forum Düsseldorf und der Kunstkommission Düsseldorf die Bronzeplastik des Künstlers Claus Richter enthüllen: vier Bronzefiguren, die auf einem Sockel stehen und ihre Fäuste heldenhaft in den Himmel strecken (MANNSCHAFT berichtete). Richter spricht selbst von «einem seltsam klassischen Denkmal».
Allen Mitgliedern der LGBTIQ-Community gewidmet, die Opfer von Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung geworden sind.
Es ist all jenen Mitgliedern der LGBTIQ-Community gewidmet, die Opfer von Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung in Düsseldorf geworden sind. Und all denen, die in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt einstehen, erklärte der Aktivist Christian Naumann via Facebook, der für das Denkmal gekämpft hatte.
«Das Denkmal ist nicht der historisierende und feierliche Abschluss der LGBTIQ Bewegung in Düsseldorf – das Denkmal ist der Anfang von einer neuen selbstbewussten Community, die jetzt erst recht in einer weiterhin von Heteronormativität und zunehmend von nationalem Egoismus geprägten Staatenbürokratie weltweit für die Rangerhöhung des Individuums über den Staatsbürger – und damit für uns alle – streitet», erklärte er ausserdem.
Im Auftrag des Kulturausschusses war ein zweistufiger Wettbewerb mit geladenen Kunstschaffenden ausgelobt worden. Der Vorsitzende der Kunstkommission Jörg-Thomas Alvermann sagte zum Verfahren und der Auswahl der teilnehmenden Kunstschaffenden: «Es war uns wichtig, ein hochkarätiges internationales Teilnehmerfeld für die Aufgabe zu gewinnen.» So beteiligen sich unter anderen der Düsseldorfer Konzeptkünstler Mischa Kuball sowie Sharon Hayes (New York), Lena Henke (Frankfurt/New York) und Erez Israeli (Tel Aviv).
«Rund zwanzig Jahre haben verschiedene Menschen darum gekämpft, dass in Düsseldorf ein Mahnmal an die unmenschliche Verfolgung von homosexuellen Männern und Frauen erinnert und zugleich deren mühsamen Weg hin zu gesellschaftlicher Akzeptanz und Anerkennung dokumentiert. Jetzt ist es soweit.»
Für die Umsetzung waren 200.000 Euro vorgesehen.
In vielen Städten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz gibt es derzeit Pläne für ähnliche Gedenkorte (MANNSCHAFT+). Einige sind schon sehr konkret, in Wien gab es einen Rückschlag (MANNSCHAFT berichtete).
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