DFB-Kapitänin Alexandra Popp: «Lieben, wen man will!»
Wenn sich jemand outet, könnte das mehr Leistung freisetzen, glaubt die 29-Jährige
Fussball-Nationalspielerin Alexandra Popp ist für einen offenen Umgang mit homosexuellen Sportler*innen. Bei einer Online-Pressekonferenz sagte Popp am Mittwoch in Düsseldorf, es sei traurig, dass man sich im Jahr 2021 darüber Gedanken machen müsse.
Alexandra Popp gehört zu den mehr als 800 deutschen Fussballer*innen, die in einem vom Fussballmagazin 11Freunde veröffentlichten Solidaritätsschreiben ihre Unterstützung zusicherten (MANNSCHAFT berichtete).
«Das Thema hat auf dem Fussballplatz und bei allen anderen Sportarten grundsätzlich nichts zu suchen. Jeder sollte lieben und leben, wie er will», sagte die Kapitänin der deutschen Auswahl. Es ginge im Sport allein um die Leistung. «Und die wird nicht davon beeinflusst, wen man liebt», sagte die 29-Jährige. Wenn sich jemand outen würde, könnte dies sogar eine gewisse Befreiung sein, die sogar noch einige Prozente an Leistung freisetzen könnte.
«Für alle, die bei der Aktion mitgemacht haben, ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen», sagte die 29-jährige Popp, die beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht.
Der ehemalige deutsche Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm sieht das anders. Er rät homosexuellen Fussballer*innen von einem Coming-out während der aktiven Karriere ab. Es möge Städte und Vereine geben, wo dies eher möglich wäre als anderswo, schreibt der Ex-Weltmeister in seinem neuen Buch (MANNSCHAFT berichtete).
Viktoria Schnaderbeck hat sich vor gut einem Jahr via Instagram als lesbisch geoutet. Die Kapitänin des österreichischen Nationalteams, die derzeit bei Arsenal London unter Vertrag steht, antwortet im vergangenen Sommer auf einen offenen Brief, den ein offenbar schwuler Profi aus England anonym veröffentlicht hatte (MANNSCHAFT berichtete).
Im 21. Jahrhundert dürfe es keinen Platz für Homophobie, Rassismus, Sexismus oder andere Formen der Diskriminierung geben. «Unser Planet – unter anderem das Fussballstadion – soll ein Platz für Diversität, Inklusion und Fairness sein. Denn, damit endet der Brief von Schnaderbeck: «Fussball ist Fussball. Und Liebe ist Liebe.» (mit dpa)
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