Deutscher Fernsehpreis 2022 mit vielen queeren Nominierungen
Kirche, Kühnert, KaDeWe!
Die Doku «Wie Gott uns schuf – Coming Out in der Katholischen Kirche» geht in der Kategorie «Beste Dokumentation/Reportage» ins Rennen. Auch die Serie «Becoming Charlie» mit nicht-binärer Titelfigur darf hoffen.
Gläubige im Dienst der katholischen Kirche in Deutschland wagen in der exklusiven ARD-Dokumentation den gemeinsamen Schritt an die Öffentlichkeit. Menschen, die sich als nicht-heterosexuell identifizieren, erzählen vom Kampf um ihre Kirche – manchmal sogar mit dem Risiko, dadurch ihre Arbeit zu verlieren. Es sind Priester, Ordensbrüder, Gemeindereferent*innen, Bistums-Mitarbeitende, Religionslehrende, Kindergärtner*innen, Sozialarbeiter und viele mehr, die von Einschüchterungen, Denunziationen, tiefen Verletzungen, jahrzehntelangem Versteckspiel und Doppelleben berichten.
Die Dokumentation hört denen zu, die ihren Glauben jeden Tag leben und von der Institution Kirche herabgewürdigt werden. Für viele wäre ein Austritt aus der Kirche, ein Jobwechsel einfacher gewesen. Stattdessen wollen sie die Kirche verändern. Sie wollen nicht länger schweigen, sondern auf sich aufmerksam machen: «Wir sind hier und zwar so wie Gott uns schuf!»
Als beste Drama-Serie nominiert ist u.a. «Becoming Charlie» (MANNSCHAFT berichtete). Als beste Schauspielerin nominiert wurde Lea Drinda für die nicht-binäre Titelfigur Charlie.
In der Kategorie «Beste Unterhaltungsshow» gewinnen könnte «Viva la Diva – Wer ist die Queen?». Die Show basiert auf dem Vorbild des niederländischen Formats «Make up your mind»: Sieben Männer bekommen ein Drag-Over und verwandeln sich in Queens, laufen wahrscheinlich zum ersten Mal in Heels und statten sich mit künstlichen Brüsten aus. Auch im Bereich Ausstattung gab es für die Show eine Nominierung für Bambi Mercury (Kostümdesign) und Envy Peru (Make-up).
Als Beste Doku-Serie (auch nominiert für besten Schnitt und beste Kamera) ist «Kevin Kühnert und die SPD»
Auch die Unterhaltungsserie «Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit» (MANNSCHAFT berichtete) über gesellschaftliche Utopien und lesbische Liebe in den Roaring Twenties darf sich Hoffnungen auf einen Preis machen. Inga Humpe, Tommi Eckart und Matthias Petsche sind in der Kategorie «Beste Musik Fiktion» für «Eldorado KaDeWe» nominiert. Für das Szenenbild der Serie hat Petra Albert in der Kategorie «Beste Ausstattung Fiktion» Chancen auf den Preis.
Der Deutsche Fernsehpreis wird seit 1999 von ARD, RTL, SAT.1 und ZDF zur Würdigung hervorragender Leistungen für das Fernsehen verliehen. Die diesjährige Federführung liegt beim ZDF. Die Verleihung findet am 13. und 14. September 2022 in Köln statt.
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