Das königliche Stehaufmännchen muss sein Gemächt verstecken
Am Dienstag erscheint das neue Werk des Comiczeichners Ralf König
In «Stehaufmännchen» steht gezeichnet und geschrieben, was der Homo über den Homo wissen sollte – so kündigt Ralf König sein neues Werk an, das an diesem Dienstag offiziell erscheint. Das Cover musste etwas entschärft werden.
Während MANNSCHAFT in der kommenden Ausgabe u. a. über Männer berichtet, die sich Penis und Hoden in Eigenregie künstlich vergrössern, waren es zu grosse Hoden, die ursprünglich das neue Buch von Comiczeichner Ralf König zierten. Darin beschäftigt er sich mit der menschlichen Evolution. Da war Nacktheit gewissermassen vorprogrammiert. Auf dem Cover von Stehaufmännchen (Rowohlt 2019, 200 Seiten gebunden, 24,00 Euro) sitzt ein Homo Habilis – mit hängendem Hodensack.
Doch die Hoden waren zu üppig, der Verlag stellte Änderungsbedarf fest. Man fürchtete, dass das Cover für den Inhalt zu derb herüberkäme und noch dazu missverständlich platt, so König zur MANNSCHAFT. Das verschrecke den Buchhandel, fürchtete man bei Rowohlt. Nun hält sich der haarige Coverboy einen brennenden Zweig vors Gemächt.
«Unterrichtsrelevant ist der Comic wegen Schweinkramfaktor (dem anderen das Fell lausen und die Läuse fressen!) womöglich nicht, aber voll mit evolutionärem Halbwissen», erklärt König auf seiner Homepage.
«Ich habe mir sogar per Email von Primatenforscher Prof. Volker Sommer erklären lassen, wo genau beim weiblichen Affenarsch der Darmausgang und wo die Funz ist,- der Östrus zeigt sich nämlich je nach Art dermassen zerklüftet und zerfurcht, dass man kaum durchblickt, – schon gar nicht als schwuler Homo Niemösus! Volker, mit dem zusammen ich im Beirat der Giordano Bruno- Stiftung bin, beobachtete gerade in Indien irgendwelche Makaken und zeigte sich amüsiert über diese selten gestellten existenziellen Fragen.»
Zu diesen Fragen gehört: laut König: «Versteckter Eisprung, aufrechter Gang, ob man Werkzeug nach Gebrauch lieber einfach wegschmeisst oder unökologisch neues herstellt, bis hin zum ersten Zungenkuss der Menschheitsgeschichte (und warum man dabei lieber die Augen aufliess).» Kurz: «In Stehaufmännchen steht gezeichnet und geschrieben, was der Homo über den Homo wissen sollte. Also Homo jetzt im Sinne von Homo, nicht von Homo! Wobei, das auch, klar, aber nicht nur! Homo eben.»
2015 wurde in Brüssel das auf Initiative vom RainbowHouse entstandene riesige Gemälde von Ralf König in der Nähe des Grand Place feierlich eingeweiht. Doch nun wird dem Künstler Rassismus und Transphobie vorgeworfen. Was Ralf König sagt – und wie Hella von Sinnen ihn verteidigt.
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