Das Höchste der Gefühle: Schwuler Heirats­antrag in Alaska

Auf 6190 Metern Höhe

Foto: Pink Summits
Foto: Pink Summits

Ja, ich will! Ein schwules Paar hat sich auf dem Denali verlobt, dem höchsten Gipfel Nordamerikas. Regenbogenfahnen inklusive.

Es war am vergangenen Sonntag, da hisste ein deutschsprachiges schwules Bergsteigerteam im Rahmen der Pink-Summits-Kampagne (MANNSCHAFT berichtete) auf dem Denali, dem höchsten Gipfel Nordamerikas, Regenbogenfahnen. Es ist mit 6190 Metern der höchste Berg Nordamerikas. Er gehört damit zu den Seven Summits, den jeweils höchsten Bergen der sieben Kontinente. Dort oben auf dem Gipfel machte einer der schwulen Bergsteiger seinem Partner einen Heiratsantrag.

Sommer 2022: Auf dem Pik Putin in Kirgistan liessen Dastan und sein Team eine Regenbogen- und eine ukrainische Fahne zurück. (Bild: Pink Summits)
Sommer 2022: Auf dem Pik Putin in Kirgistan liessen Dastan und sein Team eine Regenbogen- und eine ukrainische Fahne zurück. (Bild: Pink Summits)

Dastan Kasmamytov ist Aktivist und Initiator der Kampagne Pink Summits. Damit will er LGBTIQ-Organisationen unterstützen und die Sichtbarkeit der Community erhöhen.

Insgesamt neun höchste Gipfel aller sieben Kontinente sollen im Rahmen von Pink Summits bestiegen werden. Das Ziel ist 2027 erreicht.

2018 Elbrus 5642m 2018 Kosciusko 2228m 2019 Kilimanjaro (Kibo) 5895m 2021 Mont Blanc 4810m 2023 Aconcagua 6961m 2024 Denali 6190m 2025 Puncak Jaya 4884m 2026 Vinson 4892m 2027 Everest 8848m

Bergsteigen ist ein teures Hobby. Die Expedition auf den Aconcagua im vergangenen Jahr kostete über 5000 Euro pro Person, für den Mount Everest muss mit 60’000 Euro aufwärts gerechnet werden. Die hohen Kosten sind das eine, die körperlichen Anstrengungen das andere. «Es gibt schon Momente, in denen ich mich frage, weshalb ich mir das antue», sagte Dastan gegenüber MANNSCHAFT. Der Reiz bestehe in der Herausforderung, etwas, das unbewältigbar scheine, zu bewältigen. «Wenn alles vorbei ist, bleiben nicht die Schwierigkeiten in deiner Erinnerung, sondern der schöne Moment, wenn du mit der Gruppe auf dem Gipfel stehst.»

Bekräftigend seien auch die vielen positiven E-Mails sowie die persönlichen Begegnungen, die Dastan unterwegs mache. So erreichte ihn beispielsweise die Nachricht eines Kirgisen aus China, der durch ihn erfahren habe, dass es überhaupt andere schwule Kirgisen gibt.

Sie lieben einander und reisen an Orte, an denen sie ganz sie selbst sein können. Schweden, Thailand und Mexiko gehören zu ihren drei Lieblingen. Was Maartje und Roxanne wärmstens empfehlen und welche Tipps sie für andere Queers haben (MANNSCHAFT+ Reisebericht).

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