Dank netter Nachbarschaft: Hass-Opfer bekommt Regenbogenhaus
Über hundert Personen halfen Mykey O’Halloran beim Anstrich.
Als ein schwuler Mann plante, sein Haus bunt anzumalen, bedrohte man ihn mit dem Tod. Doch dann wurde sein Traum vom Regenbogenhaus trotzdem noch wahr.
Mykey O’Hallorans Beruf lautet gemäss eigener Aussage «Regenbogenhaar-Künstler». Da ist es nur konsequent, wenn er sein Bungalow auf der australischen Phillip Island, wo er seit Februar wohnt, entsprechend kolorieren möchte. In seiner Nachbarschaft gab es jedoch einige, die keine Freude an Mykeys bunten Plänen hatten. Ihnen war das Regenbogenhaus ein Dorn im Auge.
Schockierende Drohungen Eines Tages schlugen fünf Männer an seine Tür, wie er im März gegenüber Qnews sagte. Einer von ihnen beleidigte den schwulen Zuzügler homophob und sagte, er würde ihn töten, wenn er sein Haus in den Farben des Regenbogens streichen würde. Ein anderer stellte sich als Nachbar von gegenüber vor und riet Mykey ebenfalls von dem Anstrich ab. Auch er drohte ihm: «Du wirst sehen, was passiert, wenn du es tust.»
Diese Begegnungen schockierten den Künstler zutiefst. Die Polizei zeigte daraufhin einen 23-jährigen Mann wegen seiner Drohungen an. Doch der Rest der Gemeinschaft auf der 100 Quadratkilometer kleinen Insel wollte den neuen Nachbarn eine auf eine andere Weise willkommen heissen.
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Solidarische Inselgemeinschaft Vier Wochen später versammelten sich mehr als 100 Menschen bei Mykey. Sie alle wollten mithelfen, dass sein Traum vom Regenbogenhaus wahr wird. Einige von ihnen reisten sogar extra vom 50 Kilometer nördlich gelegenen Melbourne an. Die Firma «Dulux Australia» spendete gar 40 Liter Farbe. Nur ein Wochenende dauerte es, bis das Haus schliesslich gestrichen war – das Resultat lässt sich sehen.
«Nach einem Hurricane kommt ein Regenbogen», schreibt Mykey auf Facebook. Er bedanke sich bei allen, die vorbeikamen und einen Pinsel in die Hand nahmen. «Ich schätze jede positive Nachricht, die ich im vergangenen Monat erhalten habe.» Er weiss auch bereits, was die Menschen aus dieser Geschichte lernen sollten: «Lass dir nicht von Tyrannen vorschreiben, wie du dein Leben leben sollst.»
Gegen weitere Angriffe vorgesorgt Falls die homophoben Männer übrigens dennoch nicht aufgeben wollen, ist bereits vorgesorgt. Ein Nachbar schenkte dem Regenbogenhaus nämlich ein Überwachungssystem mit acht Kameras.
Ein etwas anderes und grösseres «Regenbogenhaus» entsteht momentan gerade in Zürich. In diesem MANNSCHAFT-Artikel erfährst du alles, was du über das Grossprojekt der Zürcher Community wissen musst.
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