Musik
Cyndi Lauper feierlich in Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen
Chappell Roan würdigte sie als LGBTIQ-Verbündete
Die «Rock & Roll Hall of Fame» hat sieben Neuzugänge, neben The White Stripes und dem Hip-Hop-Duo Outkast wurde diese Ehre am Wochenende u.a. auch Cyndi Lauper zuteil.
Chappell Roan hielt in Cleveland, Ohio, die Laudatio auf Lauper und würdigte die «She Bop»-Sängerin für ihren musikalischen Einfluss und ihr Engagement für die LGBTIQ-Community.
«Cyndi verkörpert alle Eigenschaften einer Künstlerin, die ich bewundere», sagte die queere Sängerin laut ABC. «Sie ist eine geborene Performerin und eine revolutionäre Songwriterin, eine ewige Stilikone und eine engagierte Fürsprecherin und Verbündete.“
Lauper präsentierte im Anschluss ein Set aus drei Songs, beginnend mit «True Colors». Bei der Textzeile «Don't be afraid» («Hab keine Angst!») hörte sie auf zu singen und hob kämpferisch die Faust. Es folgte «Time After Time», zusammen mit Raye. Zum Abschluss sang sie «Girls just want to have fun» mit Avril Lavigne und Salt-N-Pepa, die zuvor am Abend mit dem Musical Influence Award ausgezeichnet worden waren.
«Das kleine Kind in mir glaubt immer noch, dass Rock'n'Roll die Welt retten kann.»
Cyndi Lauper
«Ich weiss, dass ich auf den Schultern der Frauen stehe, die vor mir in dieser Branche waren», sagte Lauper in ihrer Dankesrede. «Und meine Schultern sind breit genug, damit die Frauen, die nach mir kommen, auf meinen stehen können.»
Sie fügte hinzu: «Das kleine Kind in mir glaubt immer noch, dass Rock 'n' Roll die Welt retten kann.»
Vor gut zwei Monaten hatte Lauper die letzten beiden Konzerte ihrer Abschiedstournee in L.A. gespielt (MANNSCHAFT berichtete). Mit dabei waren zahlreiche Gaststars, darunter Cher.
Vor zwei Jahren ist Cyndi Lauper 70 geworden. «Ich denke, ich habe jetzt ein Alter erreicht, in dem ich pinke Haare haben kann – oder blaue», sagte die Sängerin, deren bunte Haarfarben längst zu ihrem Markenzeichen geworden sind. Auch ansonsten mache sie vor allem das, worauf sie selbst Lust habe. «Man kann sich nicht sein ganzes Leben Sorgen darüber machen, berühmt zu bleiben. Wenn man etwas Ruhm verliert, aber dafür machen kann, was man will, dann muss man machen, was man will.»
Lauper ist Musikerin, Schauspielerin, Aktivistin und Broadway-Autorin – vor allem aber wird sie wohl immer für einen Song berühmt bleiben: «Girls just want to have fun». Der Song «True Colors» aus dem Jahr 1986 ist nicht nur einer ihrer grösten Hits, sondern auch bis heute eine Hymne gerade für ihre schwulen Fans. Sie selbst hatte ihn damals zu Ehren eines an Aids verstorbenen Freundes aufgenommen.
Besonders stolz ist Lauper auf den Erfolg ihres Musicals «Kinky Boots», das in den vergangenen Jahren weltweit aufgeführt wurde. Es erzählt davon, wie der Erbe einer Schuhfabrik diese vor dem Ruin rettet, indem er sexy Stiefel für Dragqueens und Travestiekünstler herstellt. Lauper wurde dafür mit dem Theaterpreis Tony ausgezeichnet.
Der 2009 verstorbene «Golden Girls»-Star Beatrice Arthur setzte sich auch für queere Teenager*innen ein (MANNSCHAFT berichtete)