Cher: «Mein nächstes Album wird mein letztes sein»

Cher
Cher promotet zurzeit den ersten Teil ihrer Autobiografie. (Bild: An Le/Warner)

Cher will sich von der musikalischen Bühne verabschieden. Grund dafür sei ihre Stimme, die nicht mehr dieselbe sei.

Eine Ära neigt sich dem Ende zu: In einem Interview mit der brasilianischen Zeitschrift Veja gab die Pop-Ikone Cher bekannt, dass ihr nächstes Album aller Voraussicht nach ihr letztes sein wird. Mit 78 Jahren denkt die Sängerin und Schauspielerin über den Abschied von der Bühne nach, auch wenn sie das Wort «Ruhestand» nicht aussprechen möchte.

«Ich habe fast das Gefühl, dass dies mein letztes Album sein wird», erklärte Cher. «Es kommt ein Moment, in dem die Stimme einfach nicht mehr ausreicht, um zu singen. Meine Stimme ist nicht mehr dieselbe. Deshalb versuche ich, das neue Album so schnell wie möglich aufzunehmen. Aber alles kann passieren.» 2023 brachte Cher ein Weihnachtsalbum heraus (MANNSCHAFT berichtete).

Das Gespräch mit Veja war ursprünglich für die Vorweihnachtszeit geplant und musste zwei Mal verschoben werden. Grund dafür waren die verheerenden Waldbrände in Kalifornien, die Cher dazu zwangen, ihre Villa in Malibu zu evakuieren.

Viele Hochs und Tiefs Cher, deren Karriere bereits in den 1960er Jahren begann, geniesst seit Jahrzehnten den Status eines Superstars. Sie wurde mit Hits wie «Believe» und «If I Could Turn Back Time» zur Ikone, vor allem auch in der LGBTIQ-Community. Doch die Sängerin hat auch die dunklen Seiten des Showbusiness erlebt. Im Interview sprach sie offen über ihre schwierige Kindheit, ihre Erfahrungen als Frau in einer von Männern dominierten Branche und den Missbrauch, den sie in ihrer Ehe mit Sonny Bono erlitt.

«Heute ist es immer noch härter für Frauen, sich durchzusetzen»

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«Damals hatten wir Frauen kaum Kontrolle über unsere Karrieren. Männer sagten: ‹Mach dies› – und du hast es getan. Heute ist es besser, aber es ist immer noch härter für Frauen, sich durchzusetzen», so Cher.

Offen über ihren Sohn Chaz Im ersten Teil ihrer Autobiografie schreibt Cher auch über ihre Familie, unter anderem über ihren trans Sohn Chad und über seine Zeit vor der Transition. Ihr sei es wichtig gewesen, ihren Sohn vor der Veröffentlichung darauf hinzuweisen, um Missverständnisse zu vermeiden: «Ich habe meinem Sohn gesagt, dass das Buch Geschichten aus der Zeit vor seiner Transition enthält. Ich wollte nicht, dass ihn irgendetwas verletzt.»

Sie gibt zu, dass die Akzeptanz nicht immer leicht war: «Es braucht viel Verständnis und manchmal versteht man diese Veränderungen nicht sofort. Man hat das Gefühl, ein Kind zu verlieren, bevor man ein neues gewinnt. Der Schlüssel ist Geduld. Chaz ist eine wunderbare Person. Ich denke oft darüber nach, wie ich mich fühlen würde, wenn ich morgen als Mann aufwachen würde.»

Für das letzte Album will sie ihr Bestes geben Der Fokus ihrer nächsten Jahre soll auf der Veröffentlichung des zweiten Teils ihrer Autobiografie liegen. Der erste Teil konzentriert sich auf ihre musikalische Karriere. Im Interview mit Veja spricht Cher auch über das Älterwerden in einer Branche, die Jugend idealisiert: «Es ist schwer, wenn deine Erscheinung so wichtig für deine Karriere ist. Irgendwann musst du Frieden damit schliessen, und das ist nicht einfach.»

Im Interview mit Veja hatte es auch Platz für leichtere Themen. Besonders stolz ist sie auf ihre Fähigkeit, eine perfekte Pastasauce zu zaubern, die sie jedes Jahr zu Weihnachten an Freund*innen verschenkt. «Es ist das Rezept von Sonnys Mutter. Es gibt keine genauen Mengenangaben – ich probiere einfach und passe es an. Der grosse Trick? Keine Fleischzutaten.»

Mit ihrem letzten Album möchte Cher ein weiteres musikalisches Kapitel schreiben, das ihre Fans begeistern soll. Wie sie sagt: «Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass die Menschen es lieben.»

Mehr: Die Dokumentation «Becoming Madonna» lässt tief blicken (MANNSCHAFT berichtete)

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