CSU bleibt von Münchner CSD-Parade ausgeschlossen
Nach einem offenen Austausch bleiben die Veranstalter*innen bei der Entscheidung
Die CSU bleibt weiter von der Münchner CSD-Parade ausgeschlossen. Eine andere Entscheidung sei aufgrund des Grundsatzprogramms der Partei nicht möglich, wie die Veranstalter*innen mitteilten.
Auf Einladung der CSU-Stadtratsfraktion haben sich am Dienstag, dem 16. Mai, Vertreter*innen des CSDs und seiner Gesellschafter*innenvereine LesCommunity, Rosa Liste, diversity München, Sub und Münchner Aids-Hilfe sowie der CSU-Stadtratsfraktion zu einem Austausch getroffen.
«Die Gespräche fanden in einer offenen und freundlichen Atmosphäre statt», teilten die Veranstalter*innen des CSD im Anschluss mit. «Wir schätzen sehr, dass grosse Teile der CSU-Stadtratsfraktion innerhalb ihrer Partei für die Anerkennung von LGBTIQ-Rechten eintreten», sagt Tobias Oliveira Weismantel, Geschäftsführer der Münchner Aidshilfe, laut einer Mitteilung. Trotzdem stünden «Passagen im CSU-Grundsatzprogramm sowie unwidersprochene Äusserungen von ranghohen Parteimitgliedern einer Teilnahme der CSU an einer PolitParade entgegen».
Rechtliche Gleichstellung und Akzeptanz queerer Personen sei die Grundvoraussetzung, um an der PolitParade teilnehmen zu können – und dies sehe man gesamtparteilich bei der CSU nicht gegeben. Bereits am 12. April war dies durch den CSD-Geschäftsführer, Alexander Kluge, der CSU-Stadtratsfraktion in einem Gespräch so kommuniziert worden (MANNSCHAFT berichtete).
Hintergrund ist nicht zuletzt der Streit um eine Dragqueen-Lesung. CSU-Stadtrat Hans Theiss hatte bei Twitter geschrieben: «Sexualkunde durch Drag Queens für 4-jährige Kinder – ist das wirklich Euer Ernst?» (MANNSCHAFT berichtete).
Die Absage sei allerdings nicht als generelles Verbot zu verstehen, heisst es weiter. «Änderungen bzgl. der Anerkennung aller LGBTIQ-Personen im Grundsatzprogramm und die Erarbeitung eines Aktionsplanes unter Einbeziehung der Community können deutliche Signale und Handlungen sein, die die Ernsthaftigkeit des Anliegens auch nach aussen sichtbar werden lassen»,schreiben Oliveira und Co. in der Mitteilung.
Wenngleich ein CSU-Wagen in diesem Jahr nicht zugelassen wird, bietet der CSD der Stadtratsfraktion an, mit einem Stand auf dem Strassenfest präsent zu sein. 2022 hatten über 350’000 Menschen an der Parade teilgenommen.
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