Autist und schwul: «Heartstopper»-Star spricht über seine Verlobung
Bradley Riches ist neurodivers und fand lange keinen Partner, der ihn versteht
Der britische Nachwuchsschauspieler Bradley Riches hat sich unlängst verlobt und sprach diese Woche öffentlich darüber, wie schwierig es für ihn als autistische Person gewesen ist, eine glückliche Beziehung zu führen.
Der 22-Jährige gab dem LGBTIQ-Nachrichtenportal PinkNews jetzt ein Exklusivinterview. Darin erklärte er, wie schwierig es in früheren Beziehungen für ihn gewesen sei mit Partnern, die seine Autismus-Diagnose nicht «verstehen» würden. Er sagte auch, dass sein aktuelles Glück erst nach vielen «verunglückten Anläufen» gekommen sei.
«Ich war mal in einer früheren Beziehung und die Kommunikation war da oft ziemlich schwierig. Vielfach war ich davon völlig k.o. und brauchte meinen eigenen Raum, aber das begriff mein Partner nicht», so Riches.
Laut Riches sei das ein Aspekt, an dem viele Beziehungen mit neurodiversen Menschen scheitern würden. Er zählt hier auch Menschen mit ADHD (Attention Deficit Hyperactivity Disorder) dazu. «Du fühlst dich aufgewühlt und erschöpft, weil du dich dauernd erklären musst. Und du verbringst mehr Zeit mit Erklärungen statt damit, die Gesellschaft einer anderen Person zu geniessen», sagt Riches.
«A Different Kind of Superpower» Neurodiverse Menschen würden – genau wie alle anderen – nicht nonstop damit beschäftigt sein wollen, sich zu erklären. Sie wünschten sich Partner*innen, die sie «einfach verstehen», so Riches.
Bei Riches wurde Autismus diagnostiziert, als er neun Jahre alt war; er hat darüber in dem Kinderbuch «A Different Kind of Superpower» geschrieben. Mit «Heartstopper» wurde er einem internationalen Publikum bekannt in der Rolle des James McEwan – eine autistische Figur.
Im PinkNews-Interview erzählt Riches, dass er sich im April in Italien mit dem Theaterregisseur Scott Johnston verlobt habe, er postete damals auf Instagram auch ein entsprechendes Foto von sich und Johnston. Heute sagt er: «Scott versteht es. Scott versteht mich, und das ist wirklich wunderbar.»
Derzeit tritt Riches im LGBTIQ-Musical «Babies» in London auf im The-Other-Place-Theater und spielt einen jungen Charakter, der seine queere Identität schon früh akzeptiert. Das sei bei Riches selbst anders gewesen, sagt er. Er habe sich erst mit 20 als queerer Mensch wohlgefühlt in der eigenen Haut.
«Ich wünschte ich wäre mit 16 auch so offen gewesen wie die Figur Toby, so frei, so selbstbewusst in Bezug auf mich selbst. Es hat in vielerlei Hinsicht eine kathartische Wirkung diese Rolle zu spielen und an mich zu denken, wie ich mit 16 war», sagt Riches.
Im neuen Buch «Breaking Free. Die wunderbare Welt des LGBTIQ-Musicals» wird jeder Buchstabe durchdekliniert. Mit erstaunlichen Erkenntnissen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
People
Von Trash-TV zu Ultramarathon: Emanuel Brunner braucht den Kick
Emanuel Brunner kommt im Dschungel an seine Grenzen. Was Realityshows mit Sportevents gemeinsam haben und warum es ihn immer wieder in Extremsituationen zieht.
Von Greg Zwygart
Sport
Fitness
Leben
Bi
Gayming
Dating mal anders: Verlieb dich in deinen Küchentisch!
Hast du die Schnauze voll vom Onlinedating? Im neuen Computerspiel «Date Everything» lernst du deinen Haushalt von einer ganz anderen Seite kennen. Unser Gaymer Magnus von Keil hat’s ausprobiert.
Von Magnus von Keil
Unterhaltung
Dating
Queer
Liebe
Grossbritannien
Gerettet! Liverpool Pride findet nun doch statt
Die Liverpool Pride am 26. Juli findet nun doch statt. Die Organisator*innen hatten die Reissleine gezogen, nachdem sie die Partnerschaft mit der Bank Barclays beendet hatten. Grund war eine transfeindliche Toilettenordnung.
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Abgeordnete müssen Pride-Flaggen aus Büros im Bundestag entfernen
Nachdem Julia Klöckner (CDU) das Hissen vor dem Bundestag zum Berliner CSD untersagt hatte, berichten nun mehrere Abgeordnete davon, dass sie von der Bundestagsverwaltung aufgefordert worden seien, Regenbogenflaggen aus ihren Büros zu entfernen.
Von Newsdesk Staff
News
Politik
Pride