«Bin die Königin der Jungs» in der schwulsten Gegend Berlins

Iris Berben blickt in einem ORF-Interview auch auf ihr «Coming-out» zurück – einst ein Aprilscherz

Iris Berben (Foto: ORF)
Iris Berben (Foto: ORF)

Zehn aussergewöhnliche Persönlichkeiten lädt ORF-Moderator und MANNSCHAFT-Kolumnist Peter Fässlacher in diesem Herbst zu «ORF III Künstlergesprächen». Mit Iris Berben spricht er u.a. über ihr Leben im Berliner Regenbogenkiez.

In den rund 20-minütigen Vier-Augen-Interviews trifft Peter Fässlacher neben Entertainer Hape Kerkeling, Journalistin Alice Schwarzer, Designer Harald Glööckler auch Iris Berben.

Unter anderem spricht die Schauspielerin über ihr «Outing» im Jahr 1992 in einer Sendung von Thomas Gottschalk: Sie sei als Junge auf die Welt gekommen. Das war damals als Aprilscherz gedacht. «Heute würde ich es nicht mehr machen», sagt Berben. Es sei damals nicht aus einer Verachtung gegenüber trans Menschen heraus geschehen. Der Scherz wurde binnen weniger Minuten entschieden.

«Heute wird ganz anders über queere Identitäten diskutiert, und das ist auch richtig», so Berben. Die Radikalität findet sie allerdings oft nicht hilfreich. Man müsse die Leute, die Angst haben vor Veränderung, immer mitziehen und ihnen klar machen, dass es Veränderung immer schon gegeben habe.

Berben, die als junge Frau in Hamburg in einer Wohngemeinschaft mit zwei schwulen Kunststudenten zusammen wohnte, erzählt in dem Interview auch, dass sie heute in der schwulsten Gegend von Berlin wohnt. «Da bin ich die Königin der Jungs!»

Kürzlich hatte Berben bei der Eröffnung der Filmfestspiele in Cannes mit ihrem Kleid ein Zeichen gesetzt – darauf stand in grossen Buchstaben auf Französisch plus forts ensemble, zu Deutsch: «gemeinsam stärker».

Iris Berben in Cannes (Foto: Christophe Simon/AFP/dpa)
Iris Berben in Cannes (Foto: Christophe Simon/AFP/dpa)

Der Augsburger Allgemeinen sagte Berben über diesen Auftritt: «Wir leben immer noch inmitten von Unruhe und Ungewissheit, und ich wollte dieses kleine Statement in die Welt setzen, dass wir es nur gemeinsam schaffen – in der Kultur, in der Gesellschaft, in der Bekämpfung der Pandemie, in der Gesamtheit der Veränderung, in der sich unsere Welt befindet.»

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