Berliner*innen müssen doch nicht auf Pride-Demo verzichten
Der junge LGBTIQ-Aktivist Nasser El Ahmad lädt am 27. Juni zur Berlin Pride ein
Berlin wird auch im Corona-Jahr 2020 eine Pride erleben. LGBTIQ-Aktivist Nasser El Ahmad hat auf Facebook zu einer Demo eingeladen. Die Behörden haben sie bereits genehmigt – unter der Bedingung, dass zahlreiche Corona-Massnahmen eingehalten werden.
Der Berliner CSD muss dieses Jahr online stattfinden. «Wir als Community sollten uns jedoch nicht nur virtuell zeigen», schreibt LGBTIQ-Aktivist Nasser El Ahmad auf Facebook. Er hat deshalb für den 27. Juni eine Berliner Pride-Demo angemeldet, die bereits genehmigt wurde. Der Anlass soll unter dem Motto «Berlin Pride: Save our Community, Save our Pride» stattfinden.
2020 findet nun definitiv keine Zurich Pride statt
Politische Forderungen Der Marsch wird beim Kudamm um 12 Uhr starten. Eine genaue Route ist noch nicht bekannt. Sicher ist hingegen, dass die Berliner Pride-Demo eine begrenzte Zahl an Teilnehmer*innen haben wird. Momentan liegt diese bei 1’000. Eine weitere Bedingung stellt der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern dar. Ausserdem wird empfohlen, einen Nasen- und Mundschutz zu tragen.
Wie es in der Mitteilung der Organisator*innen auf Facebook heisst, soll die Berliner Pride-Demo politisch sein. Im Mittelpunkt stehe die Situation der LGBTIQ-Menschen in Polen, Russland und der Ukraine. Darüber hinaus gehe es auch um die dramatische Lage der Berliner Community (MANNSCHAFT berichtete) und um den Erhalt queerer Infrastrukturen.
Berliner Bezirk distanziert sich von polnischer Partnerstadt
Organisator kein Unbekannter Organisator Nasser El Ahmad ist nicht nur durch sein Engagement gegen Homophobie bekannt. Vor einigen Jahren war in den Medien seine schockierende Lebensgeschichte zu lesen. Der damals 15-Jährige wurde 2012 nach seinem Coming-out von seinen Eltern gequält und entführt.
Sein eigener Vater wollte ihn zusammen mit seinem Onkel in den Libanon verschleppen. Die Entführung endete schliesslich an der rumänischen Grenze. 2015 erhielt Nasser El Ahmad vom Bündnis gegen Homophobie den Respektpreis.
Virtuell mitmarschieren Der grosse Berliner CSD findet indes dieses Jahr nur online statt. Das umfangreiche Programm wird am 25. Juli auf mehreren Streams gezeigt.
Dazu gehören Bühnen-Acts und politische Statements. Ausserdem können die Teilnehmer*innen beim Umzug virtuell ihrem Lieblingstruck folgen und – wem das Spass macht – auf dem Laufband zuhause mitmarschieren.
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