Autorin Donna Leon übers Gendern: «Keine Energie, mich darüber aufzuregen»
Gendergerechte Sprache, das heisst mindestens, die weibliche Form mitzubenutzen: «Leser und Leserinnen» zum Beispiel. Die Autorin Donna Leon sieht andere Probleme, die mehr Aufmerksamkeit brauchten.
Autorin Donna Leon («Commissario Brunetti») befasst sich wenig mit gendergerechter Sprache. In ihrem neuen Buch «Backstage» steht in der deutschen Version bei allgemeinen Nennungen meist nur die männliche Form, etwa «Schriftsteller», oder «Leser».
Leon schreibt natürlich auf Englisch, da sind «author» oder «reader» geschlechtsneutral. Aber auch im Englischen gibt es die Debatte, ob bei der nächsten Nennung immer «he», also «er», geschrieben werden sollte, oder nicht.
Es sei ein kulturelles Problem, dass meist zuerst der Mann als Handelnder gedacht werde, sagte Leon der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Ja, das nervt, aber das Problem gibt es seit ein paar tausend Jahren, und ich habe keine Energie, mich darüber aufzuregen», sagte sie. «Ich denke, es gibt viele andere Sachen, etwa, was mit Frauen in Afghanistan passiert, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.»
«Ich denke, es gibt viele andere Sachen, etwa, was mit Frauen in Afghanistan passiert, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.»
Donna Leon, amerikanisch-schweizerische Schriftstellerin
Im Rahmen des Hamburger «Queer History Month» wurde Kevin Harry Schwarzsteins Film über die Schwulenbewegung der 70er gezeigt: eine kraftvolle Zeitreise in die Anfänge der schwulen Emanzipation, mit Archivmaterial, das schmerzt, befreit – und alarmierend aktuell wirkt (MANNSCHAFT-Interview).
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