Anschlagspläne gegen LGBTIQ-freundliche Moschee – Prozessbeginn!
Sieben Personen sind angeklagt
Gegen die Ibn Rushd-Goethe Moschee von Seyran Ateş gab es konkrete Pläne für einen Terroranschlag. Die Berliner Moschee bleibt seither geschlossen. Nun beginnt der Prozess.
Sieben Personen müssen sich ab diesem Dienstagmorgen vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf verantworten, wie MANNSCHAFT von der Bundesanwaltschaft erfuhr. Der turkmenische Staatsangehörige Ata A., der kirgisische Staatsangehörige Abrorjon K. sowie die Tadschiken Mukhammadshujo A., Nuriddin K., Shamshud N., Said S. und Raboni Z. müssen sich u.a. für die Gründung und Mitgliedschaft in einer inländischen terroristischen Vereinigung verantworten.
Die Angeklagten sollen sich nach ihrer Einreise aus der Ukraine nach Deutschland zwischen Februar und März 2022 zu einer «abgeschotteten und konspirativ agierenden islamistisch-jihadistischen Vereinigung zusammengeschlossen haben». Eine der Männer wohnte zuletzt in Düsseldorf. Die übrigen hatten ihren Wohnsitz bei ihrer Verhaftung ebenfalls in NRW, etwa in Gelsenkirchen.
Offenbar wollten sie in Deutschland und Westeuropa «öffentlichkeitswirksame Anschläge» verüben. Damit hätten sie die «Ziele und Zwecke des ‚Islamischen Staates‘» fördern wollen. Konkret sollen sie Kontakte zu Mitgliedern des IS-Ablegers «Islamischer Staat Provinz Khorasan» (ISPK) unterhalten haben. Sie sollen mögliche Tatorte in Deutschland und andernorts in Westeuropa auskundschaftet und sich um das Beschaffen von Waffen gekümmert haben.
So sollen die Islamisten vor zwei Jahren erwogen haben, einen Anschlag auf die liberale Moschee in Berlin zu verüben (MANNSCHAFT berichtete). Die Moschee sei in einem Onlinemagazin des «Islamischen Staats Provinz Khorasan» (ISPK) – einem IS-Ableger aus Afghanistan – als «Ort der Teufelsanbetung» bezeichnet worden. Das habe die Moschee implizit als mögliches Anschlagsziel benannt. Es wurde «zu jihadistischen Anschlägen in Europa aufgerufen».
Für die Hauptverhandlung hat das Gericht laut 45 Verhandlungstage angesetzt, die bis Anfang 2025 gehen.
Anfeindungen erlebt die liberale Moscheegemeinde von Seyran Ateş immer wieder. Nicht zuletzt durch das Hissen der Regenbogenflagge zum Berliner Pride Monat (MANNSCHAFT berichtete). In diesem Jahr wurde die Fahne darum in den Innenräumen gehisst (MANNSCHAFT+). (mit dpa)
Judentum, Christentum, Islam. Wie weit liegen die drei Religionen auseinander und was verbindet sie? Und: Wie viel Queersein ist erlaubt? Dazu hat MANNSCHAFT+ Seyran Ateş und zwei weitere queere Vertreter*innen zum Gespräch gebeten
Das könnte dich auch interessieren
News
Rechte Demo «gegen den CSD-Terror» zur Berliner Pride
Am Samstag zieht die queere Gemeinschaft mit Hundert Gruppen durch die Hauptstadt. Am Bundestag weht dann wohl keine Regenbogenflagge. Dafür aber an anderen Orten.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Frankreich
Die Macrons verklagen US-Podcasterin nach Transgender-Gerüchten
Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte haben am Mittwoch eine Verleumdungsklage gegen die rechtsgerichtete US-Podcasterin Candace Owens eingereicht. Owens hatte wiederholt behauptet, die Frau des Präsidenten sei als biologischer Mann geboren.
Von Newsdesk Staff
News
Politik
International
Pride
U-Bahnhof Bundestag regenbogenbunt: «Helfen beim Flagge zeigen»
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat entschieden, die Regenbogenflagge diesmal nicht zum CSD zu hissen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) dagegen holen die Farbe raus.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
Schweiz
Ann-Katrin Berger düpiert: DFB-Team verpasst EM-Finale
Das deutsche Team liefert dem Topfavoriten im Halbfinale von Zürich einen zähen und nervenaufreibenden Kampf. Torhüterin Ann-Katrin Berger hält ganz stark, wird am Ende aber düpiert.
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch