Alice Weidel: Ablehnung von Homosexualität auch jenseits der AfD
Sie selber habe «eine deutlich liberalere Sicht»
Aus Sicht von AfD-Chefin Alice Weidel ist die Ablehnung von Homosexualität kein Problem speziell ihrer Partei.
«Wissen Sie, diese Äusserungen, die haben Sie auch in anderen Parteien, die haben Sie überall», sagte Weidel am Sonntag im ZDF-«Sommerinterview». Sie war zuvor nach feindseligen und verächtlichen Äusserungen aus den Reihen der AfD zu Demonstrationen für die Rechte unter anderem von Schwulen und Lesben gefragt worden.
Fragen zu dem Thema wollte Weidel, die selbst lesbisch ist, persönlich verstanden wissen. «Zur Homosexualität, sagen Sie’s gleich, Sie spielen auf mein Privatleben an, da können Sie mir auch die Frage direkt stellen», sagte sie – worauf ihre Interviewerin betonte, sie interessiere sich für Weidels Umgang mit der Sache als Parteichefin.
Dass es im Extrem «nur wenig Akzeptanz und auch Verständnis» für homosexuelle Paare gebe, sei zwar der Fall, sagte Weidel. «Das haben Sie aber überall, damit muss man auch irgendwie ein bisschen lockerer umgehen.» Das sei einfach so. «Wissen Sie, ich kann damit umgehen. Das ist mir auch verhältnismässig egal.» Es sei klar, dass sie selbst «eine deutlich liberalere Sicht» habe.
Im vergangenen Jahr hatte die thüringische AfD-Bundestagsabgeordnete Christina Baum via Facebook ein Verbot des CSD «zum Schutz unserer Kinder» gefordert. Begründung: «Es gibt keine Akzeptanz für Zurschaustellung sexueller Obszönitäten».
Im Februar dieses Jahres hatte Beatrix von Storch, stellvertretende AfD-Bundessprecherin, für einen Eklat gesorgt, als sie die trans Politikerin Tessa Ganserer (Grüne) angriff (MANNSCHAFT berichtete).
Die AfD-Politikerin schlug sich im vergangenen Jahr auch in der Debatte um das ungarische Anti-LGBTIQ-Gesetz auf die Seite von Premier Orbán und ätzte gegen «links-grünen Agitprop» MANNSCHAFT berichtete).
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