Ausstellung in München feiert das schwul-queere Leben

Die Aktausstellung heisst «Boudoir II: Full frontal, voll geil!»

Ausstellung «Boudoir II» von Alexander Deeg
Ausstellung «Boudoir II» (Bild: Sub, Alexander Deeg)

Es gibt eine Fortsetzung: Am 8. Dezember präsentiert Fotograf Alexander Deeg im Sub in München den zweiten Teil seiner Boudoir-Serie mit Männer-Akten.

«The Men of Blanche's Boudoir!» Wer erinnert sich nicht an die Szene aus «Golden Girls», als die lebenshungrige Blanche Devereaux ihren Freundinnen zu Weihnachten einen Fotokalender mit ihren Liebhabern schenkte?

Im vergangenen Jahr schon hat das Sub die Weihnachts-Episode aus Staffel 2 der Filmserie zum Anlass genommen, die Ausstellung «The Men of Sub's Boudoir» zu gestalten. Anlass war der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

«Wir feiern queeres Leben in seiner ganzen Vielfalt.»

Alexander Deeg

Der Münchner Fotograf Alexander Deeg hatte dafür knapp 50 Männer abgelichtet, die ihren Körper, ihre sexuelle Orientierung, ihr queeres Leben zeigen wollten – unverstellt und selbstbewusst. «Wir feiern queeres Leben in seiner ganzen Vielfalt», sagte der Künstler damals.

Wie das Sub in einer Medienmitteilung kommuniziert, geht die Ausstellung nun in die nächste Runde. Am 8. Dezember eröffnet Alexander Deeg um 20 Uhr im Sub den zweiten Teil. In «Boudoir II: Full frontal, voll geil!» inszeniert er wieder eine Auswahl von Modellen aus der queeren Community. Von den 25 kennt man bereits die Hälfte aus 2023; alle anderen standen das erste Mal vor der Linse (weitere Informationen).

  • Ausstellung «Boudoir II» von Alexander Deeg

    (Bild: Sub, Alexander Deeg)

  • Ausstellung «Boudoir II» von Alexander Deeg

    (Bild: Sub, Alexander Deeg)

  • Ausstellung «Boudoir II» von Alexander Deeg

    (Bild: Sub, Alexander Deeg)

Boudoir im Sub: Rückzugsort und Bühne zugleich

«Viele von ihnen sind dem Sub seit jeher eng verbunden und das passt gleich doppelt», sagt Pressereferent Conrad Breyer. Das Boudoir als Rückzugsort im klassischen Sinne vertrage sich einerseits gut mit dem Selbstverständnis des Schwul-Queeren Zentrums: «Für die Community soll das Sub ein Safe Space sein, an dem man sich ausdrücken kann, ohne Angst vor Diskriminierung oder Marginalisierung haben zu müssen. Es ist ein Ort, den alle aufsuchen können, denen die Welt da draussen mal wieder zu viel wird.»

Andererseits geht es auch um Selbstermächtigung. Die Protagonisten in Deegs Fotoausstellung zeigen sich nackt und verletzlich. Da wirke Stolz mit, sich so zu zeigen, wie man sei, sagt Robert Seiler, der die Kulturveranstaltungen im Sub kuratiert: «Es ist die ganze Pride der Community, die sich da spiegelt.»

Seit 1986 setzt sich das Schwul-Queere Zentrum Sub für die Belange schwuler, inzwischen auch bisexueller und queerer Männer sowie von trans Personen ein. Der gemeinnützige Verein bietet psychosoziale Beratung, insbesondere auch für Geflüchtete, Fortbildungen zum queeren Leben, Programme zur sexuellen Gesundheit (Chemsex, Prävention & Test) und beherbergt die LGBTIQ-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong!

Im Sub finden regelmässig Kulturveranstaltungen statt, dort treffen sich auch viele Selbsthilfe- und Freizeitgruppen der Münchner Community. Das Café in der Müllerstrasse 14 ist täglich geöffnet.

Special Host: Sabine Maultäschle

Am 8. Dezember eröffnet das Sub die Ausstellung um 20 Uhr. Neben den Models wird auch der Künstler vor Ort sein. Und wenn Blanche Devereaux auch nicht höchstpersönlich unter den Gästen sein kann, so hat sie in der Dragqueen Sabine Maultäschle doch eine würdige Vertreterin gefunden, die mit den Besucher*innen im Sub auf «Boudoir II» anstossen wird. Die Fotos hängen bis in den Januar 2025 hinein.

Alter Ego: Der Sirenengesang der Schokolade. Es beginnt harmlos: ein Nachmittag, ein Schrank, eine Tafel Schokolade. Doch kaum streckt unser Autor die Hand aus, meldet sich seine innere Stimme zu Wort (die MANNSCHAFT-Kolumne).

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