Bekommt die Schweiz bald Gratis-Tests zur Prävention von STI?
Gesundheit dürfe kein Luxus sein, sagt die Schweizer Aids-Hilfe
Die Schweizer Aids-Hilfe sammelt Unterschriften, um STI-Tests kostenfrei zu ermöglichen.
In einem Offenen Brief heisst es, dass die Lebenshaltungskosten ebenso wie die Krankenkassenprämien immer teurer würden. Darunter leide die Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (MANNSCHAFT berichtete über neue Chancen der globalen Aids-Prävention).
Die Aids-Hilfe mahnt: «Doch unsere Gesundheit ist kein Luxus!» Und weiter: «Nicht alle können es sich leisten, bis zu 500 Franken zu bezahlen, um sich ein Mal auf HIV und STIs testen zu lassen.» Gerade für junge Menschen und solche mit kleinem Einkommen bleibe Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) viel zu oft auf der Strecke und Infektionen mit HIV, Syphilis oder Hepatitis C zu lange unentdeckt.
«Das ist auch ein Grund, weshalb sich diese Infektionen wieder stärker verbreiten», schreibt die Schweizer Aids-Hilfe. Gerade angesichts der steigenden Gesundheitskosten fordert sie deshalb vom Bundesrat: «Mehr Prävention, Test und Beratung: gratis für alle, die es brauchen!» Denn: Prävention sei die beste Medizin gegen die Kostenexplosion.
«Zusammen verhindern wir, dass die Ansteckungs-Kurve weiter ansteigt», heisst es.
Bislang habe man 1‘151 von 1‘500 Unterschriften erreicht. Wer unterzeichnen möchte, kann das online hier tun.
«Es ist Zeit, dass der Staat in Prävention investiert»
Andreas Lehner, der Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz, sagt: «Wenn wir es ernst meinen mit der öffentlichen Gesundheit, dann müssen wir auch die richtigen Werkzeuge bereitstellen – und zwar für alle, die es brauchen. Nicht die Kosten für einen STI-Test dürfen darüber entscheiden, ob jemand gesund bleibt oder nicht, sondern die Betroffenheit. Es ist Zeit, dass der Staat in Prävention investiert, statt später in die Behandlung der Folgen. Das spart auch Kosten für alle.»
Léonore Porchet, Nationalrätin und Präsidentin von «Sexuelle Gesundheit Schweiz», fügt hinzu: «Wenn wir verhindern wollen, dass sexuell übertragbare Infektionen zur Gesundheitskrise werden, müssen wir jetzt handeln.»
Auf drgay.ch findest du viele Infos und kannst eigene Fragen stellen. Hinter Dr. Gay stehen Mitarbeiter*innen der Aids-Hilfe Schweiz. Wir engagieren uns für die sexuelle Gesundheit von schwulen, bi & queeren Männern. Hier kannst du deine Frage stellen: www.drgay.ch
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