7000 Menschen demonstrieren bei Kiew Pride
Die Gegenproteste blieben am Sonntag friedlich
Vergangenes Jahr musste der CSD in Münchens Partnerstadt Kiew pandemiebedingt ausfallen. An diesem Sonntag haben sich wieder über 7000 Menschen im Zentrum versammelt. Aus München war eine kleine Delegation dabei, die mit der Deutschen Botschaft teilnahm.
«Die Gegenproteste blieben friedlich, der Polizeischutz war effektiv und die Evakuierung der Teilnehmer*innen verlief reibungslos», erklärte Conrad Breyer, Sprecher der Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer, die die Pride- und Szenekooperation zwischen den Partnerstädten München und Kiew seit 2012 koordiniert. «Vor allem aber war die Kiew Pride ein grosser Erfolg für Menschenrechte in der Ukraine, der das Land insgesamt freier macht.»
Der Pride selbst war vielfältiger denn je. Neben den verschiedenen LGBTIQ-Organisationen des Landes nahmen Drag Queens, die Fetisch-Community und Aktivist*innen aus der Armee teil. Aus dem Ausland waren etliche Botschaften vertreten und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International. München hat früh mitgeholfen, die Pride-Bewegung in der Ukraine zu lancieren. Seit 2012 schicken das Rathaus und/oder die Community Vertreter*innen teils in offizieller Mission, um die Menschenrechte für LGBTIQ in der Partnerstadt Kiew zu verbessern.
Hier berichtet der Münchner Kai Kundrath, der zum ersten Mal als Teil einer internationalen Delegation bei der Demo 2019 dabei (MANNSCHAFT berichtete).
Erst Ende August verhaftete die Polizei Dutzende von Neonazis, die die Pride-Veranstaltung in Odessa störten (MANNSCHAFT berichtete). Auch im vergangenen Jahr hatten Mitglieder von «Tradition und Ordnung» dort die Demonstrierenden der mit Pfefferspray attackiert und mit Eiern und Flaschen beworfen. Es habe nie zuvor ein solches Ausmass an Aggression gegeben, teilten die Veranstalter*innen der Pride damals mit (MANNSCHAFT berichtete).
Zur Kiew Pride im Juni 2020 schwenkte das Sowjetdenkmal «Mutter der Nation» die Regenbogenfahne. LGBTIQ-Aktivist*innen hatten optischen Trick angewendet (MANNSCHAFT berichtete).
In der Ukraine ist Homophobie noch weit verbreitet. Deswegen war es bemerkenswert, als der neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj 2019 für mehr Toleranz in seinem Land warb (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Niedersachsen
Junge Verdächtige nach Attacke auf CSD-Teilnehmer ermittelt
Im ostfriesischen Emden wurde am vergangenen Samstag zum dritten Mal der Christopher Street Day gefeiert. Nach der Demo kam es zu einem mit dem Handy gefilmten Angriff.
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Schweiz
Miriana Conte und noch mehr ESC: Das Programm der Zurich Pride
Mit Melody, Miriana Conte und Sissal gibt es in Zürich ein kleines ESC-Schaulaufen. Das ist aber noch längst nicht alles, was am 20. und 21. Juni auf dem Programm steht. Ein Überblick.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Eurovision Song Contest
Pride
Pride
Swisscom, Amorelie, Nivea: Pinkwashing oder echtes Engagement?
Nivea verteilt zur Pride bunte Cremedosen im Bahnhof – davon profitiert finanziell die SBB und nicht die Community. Wir schauen uns das LGBTIQ-Engagement dreier Firmen genauer an.
Von Greg Zwygart
Arbeitswelt
Schweiz
Deutschland
Berlin
Senatorin Kiziltepe unterstützt Pride Parade gegen Neonazi-Demo
Eine rechtsextreme Demonstration will in Berlin-Marzahn gegen eine Pride Parade von Queers protestieren. Nun äussert sich auch der Senat.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News