Mord an LGBTIQ-Aktivist «ZackieOh» – Polizisten freigesprochen

Kritik kommt von Amnesty International

Zak Kostopoulos (Foto: Justice for Zak/ ZackieOh)
Zak Kostopoulos (Foto: Justice for Zak/ ZackieOh)

Vier Polizisten wurden am Dienstag freigesprochen. Zwei Männer wurden wegen des Mordes an dem LGBTIQ-Aktivisten Zacharias Kostopoulos im Jahr 2018 in Athen verurteilt.

Das Gericht befand die Verdächtigen im Alter von 59 und 77 Jahren für schuldig, den 33-Jährigen geschlagen und ihm schwere Verletzungen zugefügt zu haben, denen «ZackieOh» schliesslich erlag. Laut Euronews wurden die beiden Täter jeweils zu einer Freiheitsstrafe von maximal 10 Jahren verurteilt.

Vier Polizisten wurden von «schwerer Körperverletzung mit Todesfolge» freigesprochen, was zu wütenden Rufen von Menschenrechtsaktivist*innen im Gerichtssaal führte. Der Direktor von Amnesty International Griechenland, Glyceria Arapi, erklärte, die Entscheidung sei «ein weiteres Beispiel in Griechenland, dass Opfer unnötiger Gewaltanwendung und ihre Familien keine Gerechtigkeit erfahren».

Die Ermordung von Kostopoulos – auch bekannt als «Zak» und «ZackieOh» – löste in Griechenland vor dreieinhalb Jahren einen weit verbreiteten Aufschrei aus.

Am 21. September 2018 schlugen ein damals 73-jähriger Juwelier und ein 55-jähriger Makler einen mutmasslichen Dieb zusammen, der angeblich auf der Gladstonosstrasse das Juweliergeschäft des Juweliers zu berauben versuchte. Als acht Polizisten vor Ort kamen, gingen sie so brutal gegen den 33-jährigen Täter vor, dass dieser auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.

Die Brutalität, sowohl der zwei Männer als auch der Polizisten, schockierte die griechische Gesellschaft. Als später herauskam, dass es sich um keinen Dieb handelt, sondern um den bekannten griechischen LGBTIQ-Aktivisten Zak Kostopoulos, der sich eigentlich nur vor einem Mobber in Sicherheit bringen wollte (MANNSCHAFT berichtete), änderte sich die öffentliche Diskussion. Der Kampf für die Menschenrechte von queeren Menschen verstärkte sich und der Diskurs für ihre Sichtbarkeit in der Gesellschaft nahm an Bedeutung zu.

Ein Graffiti fordert Gerechtigkeit für Zak Kostopoulos (Foto: Alexandra Amanatidou)
Ein Graffiti fordert Gerechtigkeit für Zak Kostopoulos (Foto: Alexandra Amanatidou)

Der 33-Jährige liebte Männer, war HIV-positiv und war ein Drag-Künstler, namens «ZackieOh»: «Was mich am meisten an Zak begeisterte, war sein Mut und wie er ohne Angst seine Meinung äussern konnte», erklärte Vasilis Thanopoulos, Chefredakteur des einzigen griechischen queeren Magazins Antivirus, wo der Aktivist immer wieder Texte veröffentlicht hatte.

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