3 bis 5 Jahre Haft für Schwule: Amnesty International kritisiert Ägyptens Pläne
Ein Gesetzentwurf sieht Strafen von ein bis drei Jahren Gefängnis für «Ersttäter» vor.
Amnesty International hat einen Gesetzentwurf kritisiert, der im ägyptischen Parlament diskutiert wird und der Homosexualität kriminalisiert. «Dieses zutiefst diskriminierende Gesetz wäre ein großer Rückschlag für die Menschenrechte und ein weiterer Sargnagel für sexuelle Rechte in Ägypten», erklärte laut AFP die Kampagnenchefin für Nordafrika der Menschenrechtsorganisation, Nadschia Buneim, am Donnerstag in Kairo.
Der Gesetzentwurf sieht Strafen von ein bis drei Jahren Haft für schwule «Ersttäter» vor – unabhängig davon, ob der gleichgeschlechtliche Sex in der Öffentlichkeit oder in Privaträumen stattgefunden hat. Für «Wiederholungstäter» ist eine fünfjährige Gefängnisstrafe vorgesehen. Manche Medien sprechen sogar von bis zu 15 Jahren.
Auch wenn Homosexualität in Ägypten derzeit offiziell nicht strafbar ist, haben die Festnahmen von Homosexuellen dort zugenommen. Auslöser war ein Open-Air-Konzert der libanesischen Band Mashrou‘ Leila am 22. September in Kairo. Dabei war die Regenbogenflagge gehisst worden.
31 Festnahmen nach Konzert Nach amtlichen Angaben wurden seit dem Konzert 31 Menschen festgenommen worden. Zehn der Festnahmen standen demnach in direktem Zusammenhang mit dem Konzert. Amnesty erklärte nun, tatsächlich seien mehr als 70 Menschen festgenommen worden. Einige von ihnen seien einer Anal-Untersuchung unterzogen worden. Die Deutsche Bundesregierung hatte sich Mitte Oktober „sehr besorgt” über die Festnahmen in Ägypten geäußert.
Am 19. November soll ein Kairoer Gericht ein Urteil gegen 17 Angeklagte fällen, denen «sexuelle Ausschweifungen» vorgeworfen werden – gemeint ist damit Homosexualität. Auch mit dem Vorwurf der Prostitution gehen die Behörden gegen Homosexuelle vor.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Abgeordnete müssen Pride-Flaggen aus Büros im Bundestag entfernen
Nachdem Julia Klöckner (CDU) das Hissen vor dem Bundestag zum Berliner CSD untersagt hatte, berichten nun mehrere Abgeordnete davon, dass sie von der Bundestagsverwaltung aufgefordert worden seien, Regenbogenflaggen aus ihren Büros zu entfernen.
Von Newsdesk Staff
News
Politik
Pride
Justiz
Missbrauchsverfahren gegen Berliner HIV-Arzt eingestellt
Nach über 10 Jahren hat das Berliner Landgericht das Missbrauchsverfahren gegen einen HIV-Mediziner gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt. Von mindestens 30 mutmasslichen Opfern war die Rede.
Von Newsdesk Staff
Gesundheit
News
HIV, Aids & STI
Berlin
Lehrerbrief über homophobes Mobbing ging an mehrere Stellen
Ein Anwalt wendet sich im Namen eines schwulen Lehrers an die Bildungsverwaltung. Aber wo landete das Schreiben dann? Ein Abgeordneter hat noch einmal nachgefragt.
Von Newsdesk/©DPA
Religion
Schwul
News
Österreich
Wien demonstriert gegen transfeindliche Gewalt
In Österreich nehmen queerfeindliche Angriffe zu. Betroffen sind nicht nur queere Einrichtungen wie die Villa Vida und das Gugg, das Vereinszentrum der Hosi Wien, sondern auch viele Einzelpersonen.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
TIN