120’000 Menschen bei Ostasiens grösster LGBTIQ-Parade in Taipeh
Im letzten Jahr fand die Veranstaltung nur im Internet statt
Bunte Regenbogenfahnen und Protestbanner: Zehntausende Menschen sind am Samstag durch die Strassen von Taipeh gezogen, um für die Rechte der LGBTIQ-Community zu demonstrieren.
Laut den Organisator*innen nahmen insgesamt 120’000 Personen an der Taiwan Pride teil, die dieses Jahr ihr 20. Jubiläum feiert und als grösste in ganz Ostasien gilt.
2020 musste die Veranstaltung aufgrund der Pandemie-Beschränkungen in verkleinertem Rahmen abgehalten werden, 2021 wurde sie gar vollständig ins Internet verlegt. Erst vor wenigen Wochen hatte Taiwan seine Corona-Massnahmen deutlich gelockert. So hat der Inselstaat am 13. Oktober seine Quarantänepflicht für Einreisende aus dem Ausland vollständig aufgehoben.
Am Samstag pries die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen auf Facebook die Fortschritte, die die Gesellschaft bei den Rechten sexueller Minderheiten erzielt habe. Vor 20 Jahren sei es laut Tsai kaum vorstellbar gewesen sei, dass Taiwan einmal die gleichgeschlechtliche Ehe anerkennen würde.
Die zuvor als richtungsweisend für die gesamte Region angekündigte WorldPride 2025 in Taiwan wurde im August allerdings abgesagt (MANNSCHAFT berichtete). Es habe Bedenken wegen des Wortes «Taiwan» im Namen gegeben, teilten die Organisator*innen des Events mit. Taiwan ist in anderen internationalen Organisationen – etwa bei Olympia – als «Chinesisch Taipeh» vertreten, um politische Probleme mit China zu vermeiden, das die demokratisch regierte Insel als eigenes Staatsgebiet betrachtet.
Taiwan war 2019 das erste asiatische Land, in dem die Ehe-für-alle eingeführt worden war. Das Land sieht sich als Vorkämpfer*in für Freiheit und damit verbunden LGBTIQ-Rechte – während in China die Regierung bekanntlich vehement gegen jede öffentliche Form von Homosexualität vorgeht, im Film ebenso wie in sozialen Medien (MANNSCHAFT berichtete).
Aus Taiwan kommt auch Asiens erste Serie über eine Regenbogenfamilie: «Papa & Daddy» (MANNSCHAFT berichtete). Die Serie für schwule Eltern wurde ab dem 23. April 2021 gestreamt.
Das könnte dich auch interessieren
Religion
Kardinal Müller: Neuer Papst muss Umgang mit Homosexuellen klarstellen
Papst Franziskus ist tot. Der deutsche Kurienkardinal Müller war einer seiner lautesten Kritiker. Er hofft, dass dessen Nachfolger anders auftritt - etwa bei den Themen Islam und Homosexuelle.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Deutschland
Queerfeindliche Übergriffe in Magdeburg, Hamburg und Frankfurt
Wegen ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung werden Menschen in Brandenburg immer wieder angegriffen. Laut Ministerium trauen sie sich zunehmend, die Attacken auch anzuzeigen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Geschlecht
Deutschland
Zukunft afghanischer Queers ist unsicher – Entscheidung vertagt
Mit der Entscheidung, vorerst keine Charterflüge für gefährdete Menschen aus Afghanistan zu organisieren, überlässt die geschäftsführende deutsche Bundesregierung das Thema der neuen Koalition. Für Queers keine gute Nachricht.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
International
Politik
Kevin Kühnert spricht erstmals über Gründe für seinen Rücktritt
Über ein halbes Jahr liegt der Rücktritt von Kevin Kühnert als SPD-Generalsekretär zurück. Nun spricht der schwule Genosse in der «Zeit» erstmals über seine Beweggründe.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News