1. Mai: Mehr LGBTIQ-Schutz am Arbeitsplatz gefordert
Queers müssen im Berufsalltag besser geschützt werden, schreibt der LSVD Sachsen-Anhalt zum Tag der Arbeit. Viele LGBTIQ-Beschäftigte seien aus Angst vor Nachteilen am Arbeitsplatz nicht geoutet.
Zum Tag der Arbeit am 1. Mai mahnt der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Sachsen-Anhalt eine gerechtere Arbeitswelt für LGBTIQ-Personen an. In einer Pressemitteilung fordert der Verband umfassendere gesetzliche Regelungen, mehr Verantwortungsbewusstsein in Unternehmen und stärkere gesellschaftliche Unterstützung.
Trotz Fortschritten in der Gleichstellung erleben queere Menschen laut LSVD im Arbeitsumfeld weiterhin erhebliche Benachteiligungen. «50% der trans Personen berichten von Diskriminierungen im beruflichen Kontext», heisst es unter Verweis auf den 2024 veröffentlichten Abschlussbericht «Diskriminierungserfahrungen von LSBTIAQ* in Sachsen-Anhalt». Viele queere Beschäftigte würden ihre Identität am Arbeitsplatz verbergen – aus Angst vor negativen Konsequenzen.
LSVD-Vorstandsmitglied Andreas Bösener betont: «Vielfalt ist kein modisches Label, sondern eine fundamentale Voraussetzung für eine gerechte, starke und moderne Arbeitswelt. Wer faire Arbeit fordert, muss auch für umfassenden Schutz queerer Menschen eintreten.»
Konkret fordert der Verband eine Erweiterung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), um explizit auch trans, nicht-binäre, inter und agender Personen zu schützen. Ausserdem solle es verpflichtende interne Beschwerdestellen und regelmässige Berichte über Diversity-Massnahmen in Unternehmen geben. Firmen mit mehr als 20 Beschäftigten sollten zudem feste Ansprechpersonen für LGBTIQ-Belange benennen.
Auch die Gesellschaft sei in der Pflicht, so der Verband. Besonders in ländlichen Regionen brauche es mehr Förderprogramme für queere Berufsnetzwerke, Bildungsangebote zur Diskriminierungsprävention sowie Unterstützung für queere Existenzgründer*innen.
Sachsen-Anhalt könne nach Ansicht des LSVD eine Vorreiterrolle übernehmen. Der seit 2024 weiterentwickelte «Landesaktionsplan für LSBTIAQ*-Gleichstellung» sei eine gute Basis – jetzt komme es auf konkrete Schritte an. Bösener macht klar: «Solidarität am Tag der Arbeit heisst, niemanden zurückzulassen. Auch 2025 dürfen queere Beschäftigte nicht länger unsichtbar gemacht oder benachteiligt werden. Faire Arbeit ist vielfältig. Faire Arbeit schützt alle. Faire Arbeit braucht klare Regeln – und den Mut zur Veränderung.»
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