Die CSD-Saison beginnt – im Schatten steigender Hasskriminalität
Am Samstag startet in Deutschland die erste Pride-Demo in Schönebeck an der Elbe
An diesem Samstag wird in Schönebeck der erste Christopher Street Day der Saison in Sachsen-Anhalt gefeiert. Die queere Community verbindet Party mit politischen Botschaften.
Die von der Polizei erfassten Straftaten gegen Personen aufgrund ihrer vermuteten oder tatsächlichen Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen sind in Sachsen-Anhalt gestiegen.
Im Bereich Hasskriminalität mit Blick auf geschlechtsbezogene Diversität seien in der Statistik zur politisch motivierten Kriminalität im vergangenen Jahr 32 Straftaten erfasst worden - nach 20 im Vorjahr, wie das Innenministerium in Magdeburg auf Nachfrage mitteilte.
Dabei sei es schwerpunktmässig um Straftaten wie Sachbeschädigung (7 Fälle), Beleidigung (6 Fälle) und Volksverhetzung (5 Fälle) gegangen. Mit Blick auf die sexuelle Orientierung seien 2024 insgesamt 48 Straftaten statistisch erfasst worden, im vorangegangenen Jahr seien es 49 gewesen. Darunter seien 15 Beleidigungen und 8 Sachbeschädigungen gewesen.
Mobile Opferberatung sieht Queerfeindlichkeit auf hohem Niveau
Die Mobile Opferberatung hatte in ihrem jüngsten Jahresbericht festgestellt, dass Queerfeindlichkeit auf einem hohen Niveau geblieben ist. Sie erfasste 23 Angriffe und 28 direkt Betroffene für das vergangene Jahr und damit einen neuen Höchststand nach 22 Angriffen im Jahr 2023.
Veranstaltungen zum Christopher Street Day etwa in Köthen, Magdeburg, Zeitz und Halle seien Ziele extrem rechter Hetze und Mobilisierungen sowie Bedrohungen und Gewalttaten gewesen. Die CSD-Saison in Sachsen-Anhalt beginnt an diesem Samstag in Schönebeck.
So erfasst die Polizei die Fälle
Die Statistik der Mobilen Opferberatung unterscheidet sich von der polizeilichen; in jeden Fall ist der Umfang des Dunkelfeldes unklar. Die Einordnung von Straftaten in die Kategorien «sexuelle Identität» und «geschlechtsbezogene Diversität» trifft die Polizei den Angaben zufolge nach der Würdigung der Umstände der Tat sowie der Einstellung des Täters. Inwiefern die geschädigten Personen tatsächlich eine Queer-Eigenschaft hätten, sei nicht explizit zuzuordnen. Geschädigte müssten dazu auch keine Auskunft geben.
Pride 2025: Hier findest du alle CSD-Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz im MANNSCHAFT-Kalender.
Das könnte dich auch interessieren
USA
Florida übermalt Gedenk-Zebrastreifen für «Pulse»-Opfer
2016 tötete ein Angreifer in einem queeren Nachtclub in Orlando 49 Menschen. Ein bunter Zebrastreifen erinnerte bis diese Woche an die Opfer. Jetzt ist er weg.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
International
USA
Angriff auf Polizisten? Lil Nas X halbnackt verhaftet
Lil Nas X soll in Los Angeles versucht haben, einen Polizisten anzugreifen. Stand er unter Drogen?
Von Newsdesk Staff
Schwul
Polizei
People
Arbeitswelt
Sexwork in Berlin: «Lieber weniger verdienen als Kunden verlieren»
Rund 1950 Sexarbeiter*innen sind laut Sozialverwaltung in Berlin gemeldet – deutlich mehr als im vergangenen Jahr: Etwa ein Jahr zuvor waren es noch rund 1270. Wir haben mit dem trans Sexarbeiter Caspar gesprochen – über Gewalt, das Prostituiertenschutzgesetz und dessen Wirksamkeit.
Von Kriss Rudolph
HIV, Aids & STI
Lust
Deutschland
TIN
Hessen
Mehr queerfeindliche Straftaten: «Extrem Rechte mitverantwortlich»
LGBTIQ sind zunehmend von Hasskriminalität betroffen. Im Vorjahr registrierte die Polizei einen Anstieg der Fälle von knapp 63 Prozent.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News