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124 Anschläge und Drohungen gegen Drag-Events in den USA

Queere Shows werden immer häufiger mit Waffen bedroht

Drag queen
Symbolbild: Rochelle-Brown/Unsplash

Die Angriffe auf Drag-Shows in den USA nehmen immer weiter zu. Bereits 124 Mal in diesem Jahr ist es zu Störungen bis hin zu körperlicher Gewalt gekommen.

Die Vorfälle fanden in 47 US-Staaten statt. Bestimmte Staaten sind von den Vorfällen besonders betroffen. Hierzu zählen Texas (10), North Carolina (10), Illinois (8), Tennessee (6), Kalifornien (6), und Georgia (5). Dies geht aus einem Bericht der Gay and Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD) hervor. Immer komme es bei solchen Vorkommnissen zu körperlicher Gewalt und dem Einsatz von Waffen. Die Täter sind in den USA verbreitete extremistische Gruppen wie die Proud Boys, die Patriot Front, und lokale Anhänger der sogenannten White Supremacists.

Zuletzt gab es am 19. November einen Angriff auf den Club Q in Colorado Springs (MANNSCHAFT berichtete). In Eugene, im Bundesstaat Oregon haben Extremisten im Oktober eine Drag-Show mit halbautomatischen Waffen bedroht. Sie warfen zudem Steine und Rauchbomben durch die Scheiben des Veranstaltungsraumes.

Im September dieses Jahres musste eine Drag-Bingo-Show in Downers Grove, in Illinois, abgesagt werden, weil die Veranstaltenden ein Drohschreiben erhalten haben. Es enthielt eine Patrone. In Memphis, im Bundesstaat Tennessee, haben Anhänger der Proud Boys mit Waffengewalt eine Drag-Show verhindert.

Wie schon oft in der Vergangenheit werden diese Angriffe in den sozialen Medien vorher angekündigt. Ein prominenter Kanal dafür ist etwa der rechtsextreme TikTok-Channel LibsOfTikTok. Dieser postet Kommentare mit Falschbehauptungen zu Drag-Events. So etwa, dass das «Pride In The Park» in Couer D’Alene im Bundesstaat Idaho eigentlich vom «Idaho Satanic Temple» unterstützt werde. Diese Behauptungen würden dann von rechtsgerichteten Medien wie Fox News und The Daily Wire weiter verbreitet.



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Eine Medienanalyse des Portals Media Matters fand heraus, dass im Vorfeld solcher Angriffe prominente rechte Kommentatoren ihre Klientel regelrecht aufhetzen. So sagte der in rechten Kreisen beliebte Journalist Tucker Carlson, dass Drag Queens «Kinder sexualisieren» wollten. Die Zeitung The Daily Wire forderte von der Polizei «die Türen zu LGBTQ-Clubs aufzubrechen» und Drag Queens zu verhaften. Media Matters fand ebenso heraus, dass der TV-Sender Fox News mehr Zeit damit verbrachte, negativ über Drag Queens und das Thema trans Identität zu berichten, als über den Kapitolsturm am 6. Januar 2021.

Derweil sind in acht US-Bundesstaaten Planungen im Gang, die sich damit beschäftigen, Drag-Veranstaltungen in unterschiedlichem Ausmass verbieten zu wollen. So plant etwa der Bundesstaat Tennessee ein Gesetz, dass alle Drag-Performances in der Öffentlichkeit verbieten soll. In Michigan wollen die Gesetzgeber Drag-Shows aus Schulen verbannen – obwohl diese bisher noch nie an einem solchen Ort stattgefunden haben.



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