10 Jahre «Promi Big Brother»: Die volle Dröhnung Reality-Routine
Wie Reality-Stars die Definition von Prominenz verändern
In der ersten «Promi Big Brother»-Staffel liess sich noch TV-Legende David Hasselhoff blicken. Diesmal machen vor allem Menschen mit, die im Reality-Kosmos beheimatet sind. Ein Nachteil für das Publikum?
Von: Thomas Bremser, dpa
Martin Semmelrogge («Das Boot»), Jenny Elvers-Elbertzhagen («Männerpension»), Marijke Amado («Mini Playback Show»), Lucy von den No Angels und sogar «Baywatch»-Legende David Hasselhoff: Die Premierenstaffel von «Promi Big Brother» ist 2013 noch prominent besetzt gewesen.
Für die am Montag (20.15 Uhr) startende 11. Staffel sieht das schon etwas anders aus. Da kündigt Sat.1 den «Skandal-Streamer» Ron Bielecki, die «Spielerfrau» Dilara Kruse und jede Menge «Reality-Stars» als Teilnehmer*innen an.
Der Begriff «Promi» ist in den vergangenen zehn Jahren also dehnbar geworden. «Wir nennen oft Personen des öffentlichen Lebens ‹Promi›, deren Berufsbezeichnung wir nicht formulieren können. ‹Echte Prominente› sind für mich beispielsweise Künstler*innen, die durch ihre besondere Gabe oder ihr Ausnahmetalent eine Bekanntheit erreicht haben», sagte Moderator Jochen Schropp der Deutschen Presse-Agentur. Der 44-Jährige präsentiert die Überwachungsshow seit der zweiten Staffel, diesmal erneut zusammen mit Marlene Lufen.
Die besondere Gabe der diesjährigen «Promis» wie etwa dem schwulen TV-Sternchen Matthias Mangiapane oder Paulina Ljubas besteht vermutlich vor allem darin, zu wissen, in welchem Reality-Format sie sich gerade befinden. Ihre Vita liest sich in etwa so: «Promis unter Palmen», «Das Sommerhaus der Stars», «Bachelor», «Kampf der Realitystars» und «Das grosse Promi-Büssen».
Diese Reality-Routine führt dazu, dass viele Teilnehmende genau wissen, mit welchen Aktionen sie mehr Sendezeit bekommen, mehr Gesprächsstoff liefern und entsprechend Nachfolgeaufträge generieren: Sie streiten, beleidigen, zicken dafür herum oder werden – wie jüngst im RTL-«Sommerhaus der Stars» – sogar handgreiflich.
Moderator Schropp findet, dass durch gezielt eingesetzte Emotionen der Charme von Realityshows verloren geht. «Alle reden immer von Authentizität. Reality-Stars, die nur Stress machen, weil sie denken, dass es von ihnen erwartet wird, sind für mich genau das Gegenteil: fake.»
Alle reden immer von Authentizität. Reality-Stars, die nur Stress machen, weil sie denken, dass es von ihnen erwartet wird, sind für mich genau das Gegenteil: fake
Wie real oder falsch sich die «Big Brother»-Promis verhalten, die zwei Wochen auf engstem, von Kameras überwachtem und von der Aussenwelt abgeschnittenem Raum miteinander auskommen müssen, können Fans sogar rund um die Uhr sehen – im Livestream des kostenpflichtigen Streamingdienstes Joyn Plus.
Nach den täglichen Live-Shows abends in Sat.1 gehen die Diskussionen über die Ereignisse im Haus in «Promi Big Brother – Die Late Night Show» weiter. Volle Dröhung Reality zum zehnten Jubiläum – mit mehr oder weniger realen Emotionen.
«Dank Onlyfans sehe ich Pornos, die die Realität abbilden»: Eddy und Flo haben Lust auf ihre Lust. Nebenberuflich drehen sie Pornoclips für die Plattform Onlyfans und wünschen sich, dass niemandem mehr das Gesicht entgleist, wenn sie darüber sprechen (MANNSCHAFT+).
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