Ein LGBTIQ-Haus für die WM in Russland
Anlässlich der Fussballweltmeisterschaft will Russland ein LGBTIQ-Haus errichten lassen. Der russische LGBTIQ-Sportverband übernimmt die Organisation.
Der russische LGBTIQ-Sportverband «Russian LGBT Sport Federation» plant die Errichtung eines Regenbogenhauses für die LGBTIQ-Community während der diesjährigen Fussballweltmeisterschaft. Das sogenannte Pride-House soll in St. Petersburg stehen und LGBTIQ-Athleten, -Freiwillige und -Besucher bei grossen Sportveranstaltungen zur Verfügung stehen.
Es ist nicht bekannt, ob der russische LGBTIQ-Sportverband eine Zusammenarbeit mit «Pride House International» (PHI) plant. Die PHI koordiniert und unterstützt den Aufbau von Pride-Häusern bei grossen internationalen Sportveranstaltungen. «Wir arbeiten eng mit lokalen LGBTIQ-Aktivistenorganisationen zusammen und helfen dabei, sichere Räume für LGBTIQ-Fans sowie Athleten und Angehörige zu schaffen. Bezüglich der Weltmeisterschaft 2018 waren wir mit verschiedensten Organisationen in Kontakt, aber die Initiative für das Pride-House in St. Petersburg war uns bis anhin nicht bekannt», so die PHI in einer Erklärung, «obwohl wir von den Plänen dieses Hauses zum ersten Mal erfahren haben, würden wir gerne unsere Unterstützung anbieten.»
Ob die Pläne des Pride-House aber tatsächlich auch umgesetzt werden, ist noch nicht klar.
Das erste offizielle Pride-House wurde in 2010 an den olympischen Winterspielen in Vancouver eröffnet.
Für Russland ist der Bau eines Regenbogenhauses ein grosser Schritt, denn Homosexualität wird in dem Land nicht toleriert. Die russische Regierung führte 2013 ein Gesetz ein, dass die «Propaganda nicht-traditionell sexueller Beziehungen» verbietet. Russlands oberster Antidiskriminierungsbeauftragter für den Fussball schlug vor, das Gesetz dieser «Schwulenpropaganda» während der Meisterschaft aufzuheben.
Faninitiativen warnen schwule Fans davor, sich während des Events allzu offen zu erkennen zu geben. Viele queere Russen scheuen sich offenbar, sich für einen Wandel zu engagieren, und akzeptieren lieber den Satus quo.
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