Zwei Schulbezirke in Kalifornien verbieten Pride-Flagge
Eltern und Anwohner*innen kritisieren die Entscheidung
Zwei Schulbezirke in Kalifornien haben das Zeigen von Pride-Flaggen verboten. Eltern und Anwohner*innen kritisierten die Entscheidung.
Am 12. September wurde in der südkalifornischen Stadt Temecula alle Flaggen ausser jene der USA und der Bundesstaaten verboten. Erst einen Monat zuvor war dort bereits ein Beschluss bewilligt worden, der es erlaubt, Kinder gegenüber ihren Eltern zu outen, wenn sich diese als trans identifizieren.
Viele Anwohner*innen betrachten den Schritt nicht nur deshalb als direkten Angriff auf die Pride-Flagge, selbst wenn diese von den Politiker*innen nicht explizit genannt wurde. «Dass ich in die Schule meines Kindes gehen und eine Regenbogenfahne an der Wand sehen muss, macht mich so wütend. Das ist der Grund, warum ich hier bin», sagte allerdings eine Unterstützerin bei der offiziellen Verkündung gegenüber dem Sender abc7. «Wir müssen nicht wissen, was Ihre persönliche sexuelle Präferenz ist.»
Derweil hatten sich auch Gegendemonstrant*innen versammelt. «Wie empfindlich ist Ihr Sinn für Demokratie, dass dieser durch eine Pride-Flagge bedroht wird?», warf beispielsweise ein Navy-Veteran gegenüber dem Sender an. «Das Abnehmen einer Pride-Flagge bedeutet, den Leuten zu sagen, dass sie unerwünscht sind. Wie unamerikanisch ist das denn?»
Gut 600 Kilometer Luftlinie entfernt sprach sich derweil am gleichen Tag die Stadt Sunol in der Bay Area explizit für ein Pride-Flaggen-Verbot aus. Auch hier gab es Gegenstimmen, die am Tag nach der Entscheidung gegen LGBTIQ-Feindlichkeit auf die Strasse gingen. «Es ist beunruhigend, es ist beängstigend, es ist nicht richtig. Wir überlegen und versuchen herauszufinden, wie wir uns dagegen wehren können», sagte ein Bewohner gegenüber The Mercury News.
In den letzten Jahren haben Schulbezirke überall in den USA Flaggenbeschränkungen eingeführt, um nach eigenen Aussagen zu vermeiden, dass eine Gruppe gegenüber einer anderen bevorzugt werde. Auch aus Regierungsgebäuden wurden deshalb Zeichen der queeren Community verbannt.
Im Juni hatte die Human Rights Campaign (HRC) in den USA Alarm geschlagen. Die Diskriminierung gegen queere Menschen nehme immer mehr zu, sodass der Notstand ausgerufen wurde (MANNSCHAFT berichtete).
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