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Zwei küssende Frauen provozieren beim «Marsch fürs Läbe» in Zürich

Dort wurde gegen Abtreibungen demonstriert

Dieser Kuss sorgte für Aufsehen (Bildschirmfoto: instagram/zuerich_selbstbestimmt)

Am Samstag fand in Zürich der «Marsch fürs Läbe», bei dem sich rund tausend Abtreibungsgegner*innen versammelten. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte ein Frauenkuss.

Nachdem jüngst in den USA das Abtreibungsgesetz gekippt wurde (MANNSCHAFT berichtete), hoffen die christlichen Konservativen in der Schweiz auf eine ähnliche Entwicklung und riefen zu einem Umzug am Marktplatz in Oerlikon auf, um «das Leben zu feiern und uns für die Schwächsten in unserem Land einzusetzen», wie es seitens der Veranstalter*innen verkündet wurde.

Neben den circa tausend Abtreibungsgegner*innen fanden sich in Zürich ebenso zahlreiche Gegendemonstrant*innen ein, die bereits im Vorfeld Blockaden angekündigt hatten und damit ein Polizeigrossaufgebot auf den Plan riefen. Da die Gegenveranstaltung nicht gebilligt worden war, wurde diese aufgelöst.

Dennoch versuchten die Gegendemonstrant*innen wiederholt, die Kundgebung zu stören und die, von den Einsatzkräften aufgestellten, Barrikaden zu durchbrechen. Dabei wurde von der Polizei Gummischrot und Reizstoff eingesetzt. Acht Personen wurden festgenommen, weil sie «Waffen trugen oder Amtshandlungen behinderten», wie die Polizei Zürich mitteilte.


Eine Aktion schaffte es allerdings, für erhöhte Aufmerksamkeit zu sorgen: Zu den angemeldeten Redner*innen gehörte eine Frau, die über ihre Abtreibung und damit verbundene Reue berichten sollte. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie zunächst nur eine frei erfundene Geschichte erzählte und in Wirklichkeit Abtreibungen befürwortet. Auf der Bühne setzte sie sich für ihr Selbstbestimmungsrecht ein und sagte, ihr Körper gehöre ihr allein.

Dann trat eine zweite Frau vor die Menge und beide küssten sich, bis sie von der Bühne verwiesen wurden. (MANNSCHAFT berichtete zur Diskriminierung von Lesben in der Schweiz)

 

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Ein Veranstalter entschuldigte sich im Anschluss und argumentierte, dass die Teilnehmer eigentlich sehr genau kontrolliert werden.


Der «Marsch fürs Läbe» fand zum 12. Mal statt und wurde von freikirchlichen Kreisen organisiert (MANNSCHAFT berichtete über die Finanzierung durch Läderach). In diesem Jahr machten sie vor allem auf zwei Initiativen aufmerksam: Die erste fordert, dass mindestens 24 Stunden zwischen einem Beratungsgespräch und dem Schwangerschaftsabbruch vergehen müssen. In der zweiten wird gefordert, dass Abtreibungen verboten werden, sobald das Kind ausserhalb des Mutterleibs lebensfähig ist. Die Luzerner Nationalrätin Yvette Estermann (SVP) vertrat das Anliegen auf der Bühne.


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