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Zwei Angriffe auf LGBTIQ binnen weniger Stunden in Berlin

In Tiergarten wurde ein Mann homophob beleidigt, später kam es in Neukölln zu einer transphoben Straftat

Homophober Übergriff
Polizei Berlin (Symbolbild, Foto: Mannschaft)

In Berlin kam es am Mittwoch zu zwei Straftaten mit LGBTIQ-feindlichem Hintergrund. Der Polizeiliche Staatsschutz beim LKA ermittelt.

In Neukölln hat ein Zeuge am Abend die Polizei wegen einer Körperverletzung gerufen. Gegen 20 Uhr hatte er einen Streit zwischen mehreren Männern beobachtet, der in der Sonnenallee stattfand. Im Zuge der Auseinandersetzung soll einer der Männer einen anderen Mann, der ein Kleid trug, mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Anschliessend «gingen alle ihren Weg», wie es im Polizeibericht heisst.

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Da «ein homophober Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann», so die Polizei, habe der Staatsschutz beim Landeskriminalamt die weiteren Ermittlungen übernommen.

Zuvor war ein Mann (41) in Tiergarten homophob beleidigt worden. Er fuhr gegen 15 Uhr mit seinem Partner in einem Bus der Linie 187. In Höhe des Spreeweges habe ihn ein unbekannter Fahrgast in russischer Sprache homophob beleidigt, bevor er den Bus verliess. Der 41-Jährige alarmierte die Polizei. Auch hier ermittelt der Staatsschutz beim LKA.


Im Mai hatte das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.

Immer mehr Betroffene wehren sich mit einer Anzeige
MANEO hat 2018 insgesamt 733 Menschen beraten. «Wir müssen aber von weit mehr Vorfällen ausgehen, obwohl immer mehr Betroffene den Weg zur Polizei finden und sich mit einer Anzeige wehren», erklärte Maneo-Leiter Bastian Finke bei der Vorstellung der Zahlen.

Am häufigsten wurden im vergangenen Jahr Beleidigungen registriert (123 – im Jahr 2016 waren es noch 45 Fälle), einfache und gefährliche Körperverletzung (67), Nötigungen und Bedrohungen (54) und Raubstraftaten (20). Die meisten Fälle registrierte MANEO in Schöneberg (49 – ein Rückgang von 69 im Vorjahr), gefolgt von Neukölln (38 – ein Zuwachs von 100 %), Mitte und Kreuzberg.



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