Am Abstimmungssonntag: Erneuter Angriff auf Schwule
Die Polizei hat eine Fahndung eingeleitet
Eine Gruppe von fünf bis zehn jungen Erwachsenen griff im Zürcher Niederdorf fünf schwule Männer an. Ein 15-jähriger Jugendlicher konnte verhaftet werden.
Am frühen Morgen des 9. Februars ereignete sich in der Innenstadt von Zürich einen Angriff auf mehrere schwule Männer. Die homophobe Tat geschah ausgerechnet an dem Tag, an dem die Schweiz über die Erweiterung des Diskriminierungsverbots auf Schwule, Lesben und Bisexuelle abstimmte (MANNSCHAFT berichtete).
Eine Fünfergruppe hatte den LGBTIQ-Club Heaven um zirka 2:30 Uhr verlassen, um etwas frische Luft zu schnappen, als sie von mehreren jungen Erwachsenen überrascht wurden. «Sie riefen uns heftige Beleidigungen wie etwa ‹ekelhafte Schwuchteln› zu», sagte der 22-jährige Tiago gegenüber 20 Minuten. «Wir versuchten, sie zu ignorieren.»
Nachdem Tiagos Begleitung die Aggressoren zum Weggehen aufgefordert hatte, fühlten sich diese provoziert und griffen die Clubbesucher an. Nachdem Tiago einem seiner Freunde zu Hilfe eilte und einen der Täter wegzerrte, ging die Gruppe auch auf ihn los.
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Tiago zog sich Verletzungen an Kopf und Arm zu, eine Wunde musste schliesslich im Krankenhaus genäht werden. Ein weiterer Freund wurde mit Faustschlägen getroffen. Verletzt wurde auch ein Security-Mitarbeiter des Clubs, der im Handgemenge eingreifen wollte. Einer der Täter verletzte ihn mit einem Messer in die Schulter.
Die Jugendanwaltschaft des Kantons Zürich bestätigte gegenüber 20 Minuten den Vorfall. Die Stadtpolizei Zürich hat einen der Täter, einen 15-jährigen Jugendlichen, verhaftet und die Fahndung nach weiteren involvierten Personen aufgenommen. Zeug*innen, die sachdienliche Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich zu melden. Sowohl Tiago als auch seine vier Kollegen haben Anzeige erstattet.
Es ist nicht das erste Mal, das junge Erwachsene in der Zürcher Innenstadt auf schwule Männer losgehen. Im September prügelten Unbekannte Davide und seinen Freund spitalreif. Auswirkungen spürt der 26-Jährige auch Monate nach dem Angriff (MANNSCHAFT berichtete). Ein weiterer Angriff auf schwule Männer erfolgte in der Silvesternacht.
LGBTIQ-Partyveranstalter*innen reagieren
Auf Initiative des Betreibers Marco Uhlig fand Mitte Januar ein Treffen der Zürcher LGBTIQ-Partylabels statt, um eine Strategie gegen LGBTIQ-feindliche Gewalt zu entwickeln. Ein Leitfaden mit vier Punkten instruiert die Community im Umgang mit LGBTIQ-feindlicher Gewalt:
So gehst du mit LGBTIQ-feindlicher Gewalt um
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