Wirbel um Regenbogen-Brunnen in Graz
Gemeinderätin war an Spray-Aktion beteiligt
In Graz wurde anlässlich des diesjährigen CSD der Erzherzog-Johann-Brunnen in den Regenbogenfarben angemalt. Die Aktion, an der die bisexuelle Gemeinderätin Anna Robosch beteiligt war, sorgt für Wirbel.
An sich sollte es eine farbenfrohe Kampagne sein, um die Sichtbarkeit der LGTBIQ-Community in der Stadt Graz zu fördern – so, wie es auch im vergangenen Jahr anlässlich des Christopher Street Days geschehen war. In diesem Juni stiess das Projekt aus dem Umfeld der Rosalila PantherInnen aber auf einige Kritik.
Grund dafür ist die Beteiligung der SPÖ-Gemeinderätin Anna Robosch, auf die der Grazer anhand einer in den sozialen Medien geteilten Story aufmerksam machte. Im Gespräch mit der Zeitung bestätigte die Politikerin dies, ohne aber die Aufregung dahinter zu verstehen. «Das war – wie schon im letzten Jahr – eine Aktion, bei der ein Kreidespray verwendet worden ist», sagte Robosch und ergänzte gegenüber der Kleinen Zeitung: «Die Kreidefarbe ist leicht abzuwaschen, mit dem nächsten Regen ist das weg.»
Da dem jedoch offenbar nicht so war, musste das Denkmal einer speziellen Reinigung unterzogen werden, die Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP) zufolge 5000 Euro gekostet habe. Nach der Anzeige der Sachbeschädigung durch das Kulturamt könnten die Aktivist*innen nun zur Rechenschaft gezogen werden, heisst es weiter.
Anna Robosch verwies hingegen bei Instagram und Co. auf die Reaktionen im vorangegangenen Jahr, in der die Stadt Graz die Aktion als «Verschönerung» bezeichnete. «Das ist natürlich eine Aktion, die sozusagen subversiv ist, aber das muss man, glaube ich, als Stadt auch aushalten», hiess es damals mit dem Beisatz, dass die anschliessende Reinigung ohne grosse zusätzliche Kosten vonstatten ging.
«Das Traurige ist, dass sich das gegen LGBTIQ richtet – und diesen Menschen schlägt derzeit ohnehin genug Hass entgegen!», erklärte Robosch im Interview mit der KLZ, während das Büro des Kulturstadtrates Riegler eine politische Motivation der Anzeige verneint.
Zum Politikum wurde die Geschichte auch, weil ein Streit über die Reinigungskosten entstand. «Die Initiatoren hätten sogar angeboten, die Reinigung nach einigen Tagen selbst zu erledigen. Aber Stadtrat Riegler, der im Vorjahr noch verständnisvoll und liberal war, hat ja lieber eine externe Firma beauftragt und das als Sachbeschädigung angezeigt», erklärte derweil Robosch.
Anna Robosch setzt sich in ihrer Funktion als Gemeinderätin und darüber hinaus vermehrt für die Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community ein. Im Juni teilte sie beispielsweise ein Video, in dem sie über ihr Coming-out als bisexuelle Frau sprach, um damit anderen Mut zuzusprechen.
Erst im Oktober hatte das Einkaufszentrum Murpark in Graz zwei regenbogenfarbene Parkbuchten eingerichtet, die mit der zusätzlichen Aufschrift «love is love» verziert worden waren (MANNSCHAFT berichtete).
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