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Wie queer ist … Janet Jackson?

10 gute Gründe, warum die US-Sängerin eine wichtige LGBTIQ Verbündete ist

Janet Jackson
Foto: Janet Jackson/That's the way love goes

Wenn es um weibliche Popstars geht, die in den Achtzigern und Neunzigern ganze Generationen schwuler Jungs und anderer LGBTIQ-Fans begeisterten, fällt der Name Janet Jackson meist nicht ganz so schnell wie die von Madonna, Kylie oder Céline Dion. Zu Unrecht!

#1 The Velvet Rope
Von Janets bislang elf Alben ist «The Velvet Rope“ aus dem Jahr 1997 sicherlich ihr queerstes. Im Song «Free Xone» richtet sie sich explizit gegen LGBTIQ-Diskriminierung, und Rod Stewarts «Tonight’s the Night» covert sie ohne eine Veränderung der Pronomen, singt ihn also für eine Frau. In Singapur wurde das Album deswegen verboten.

#2 Together Again
Ebenfalls auf «The Velvet Rope» zu finden ist der Song «Together Again», der es als zweite Single unter anderem in den USA, Polen, Ungarn und den Niederlanden in den Charts nach ganz oben schaffte. Inspiriert wurde Janet, die ihn zusammen mit ihren langjährigen Mitstreitern Jimmy Jam & Terry Lewis schrieb, zu dem Song durch den AIDS-Tod eines engen Freundes.

#3 Die üblichen Gerüchte
Nicht zuletzt aufgrund von «The Velvet Rope» wurde natürlich immer wieder gemutmasst, ob Janet, die bis heute dreimal mit Männern verheiratet war und inzwischen Mutter eines Sohnes ist, womöglich selbst queer sein könnte. In einem Interview mit dem Magazin Ebony nahm sie dazu Stellung.


«Mich stört es nicht, wenn Leute denken, ich sei lesbisch. Und natürlich gehe ich in Schwulenclubs, denn man findet mich immer da, wo die Musik gut ist. Ich liebe Menschen ganz unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe. Auch bisexuell bin ich nicht, auch wenn es immer wieder mal Gerüchte über mich und meine Tänzerinnen gab. Aber die stehen mir einfach sehr nah. Als jemand, die aus einer grossen Familie kommt, habe ich viel übrig für Zuneigung und körperliche Nähe – und das zeige ich auch gerne.»

#4 Es wird besser
Als 2010 die Kampagne «It Get’s Better» ins Leben gerufen wurde, die nach zahlreichen Selbstmorden queerer Jugendlicher in den USA die Hoffnung vermitteln sollte, dass man Mobbing und Diskriminierung hinter sich lassen kann, liess Janet sich nicht lange bitten, auch mitzumachen. Mit ihrer Video-Botschaft reihte sie sich ein zwischen Ellen DeGeneres, Sia, Neil Patrick Harris oder Barack Obama, die sich alle mit ähnlichen Mutmach-Nachrichten an junge Menschen richteten.

#5 Pride
Wie es sich für einen echten Popstar-Ally gehört, ist natürlich auch Janet schon bei Pride-Feierlichkeiten aufgetreten. Beim Pride Dance NYC am Pie 54 in New York spielte sie die Songs «All Nite (Don’t Stop)» und «Together Again» – und fragte das begeisterte Publikum, wer von ihnen denn ein Bottom sei. Zu den Menschen, die die Hand hoben, gehörte damals auch sie selbst!


#6 GLAAD Award
Für ihr Engagement, ihre Unterstützung und ihre Offenheit wurde Janet 2008 bei der jährlichen Preisverleihung der Organisation GLAAD mit dem Vanguard Award ausgezeichnet. Die Auszeichnung, mit der nicht-queere Verbündete geehrt werden, ging auch schon an Cher, Elizabeth Taylor, Liza Minnelli oder Drew Barrymore. Bereits 2005 hatten sowohl die Human Rights Campaign als auch das AIDS Project Los Angeles sie für ihr Engagement gegen AIDS geehrt.

#7 Will & Grace
Wer als Promi in den frühen 2000er Jahren etwas auf sich hielt, ergatterte eine Gastrolle in der legendären Sitcom «Will & Grace», und natürlich ist Janet da keine Ausnahme. In einer Folge aus dem Jahr 2004, in der Jack sich als Background-Tänzer bei ihr bewirbt, spielt Janet sich selbst.

#8 For Colored Girls
Janets echte schauspielerische Auftritte waren über die Jahre spärlich gesät. Ihre Karriere hatte sie als Kind in Sitcoms wie «Good Times» begonnen, ihr Kinodebüt gab sie 1993 neben Tupac Shakur in «Poetic Justice». Danach folgten nur noch die Eddie Murphy-Komödie «Familie Klumps und der verrückte Professor» sowie drei Filme mit Regisseur Tyler Perry. In dessen Drama «For Colored Girls – Die Tränen des Regenbogens» von 2010 spielt sie eine Geschäftsfrau, die feststellen muss, dass ihr Ehemann schwul ist.

#9 GBF
Natürlich hat auch Janet einen schwulen besten Freund. Ihrer heisst Gil Duldulao, begann 1997 als Tänzer auf ihrer «Velvet Rope»-Tour und wurde später zu Creative Director – und ihrem engsten Vertrauten. Auch mit Tina Turner, Jennifer Lopez oder Demi Lovato hat der Amerikaner im Laufe seiner Karriere schon zusammengearbeitet. Auf seinem Header bei Twitter ist er aber natürlich zusammen mit Janet zu sehen.

#10 Herb Ritts
Zu den entscheidenden Wegbegleitern in der Karriere der heute 55-jährigen, die allein in den USA 26 Top Ten-Hits hatte, gehörte auch Herb Ritts. Der schwule Fotograf lernte Janet 1990 kennen, als er sie für die Vogue fotografierte, und inszenierte im gleichen Jahr das Video zu ihrer Single «Love Will Never Do (Without You)». Es blieb der einzige Clip, für den die beiden zusammenarbeiteten. Aber es war ein entscheidender: nach Jahren, in denen ihr Image ein strenges war und sie sich meist hochgeschlossen präsentierte, gab sich Janet hier erstmals sexy und freizügig, in nächster Nähe zu Antonio Sabato jr. und unterstützt von einem kaum bekleideten Djimon Hounsou.

Bonus
Viele Künstler*innen nennen Janet als wichtige Inspiration und Vorbild, von Usher und Aaliyah über Rihanna und Nicki Minaj bis hin zu Beyoncé und Christine and the Queens. Die vielleicht eindrucksvollste Hommage, die ihr je gezollt wurde, kam allerdings von Schauspieler Joseph Gordon-Levitt in der Show «Lip Sync Battle».


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