Wegen trans Flagge: Arabische Länder zeigen «Spider-Man» nicht
Aktivist*innen sprechen von Unterdrückung marginalisierter Gruppen
Neben Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wird der Film «Spider-Man: Across the Spider-Verse» nun auch im Libanon nicht ausgestrahlt.
Als Grund wird eine kurze Szene mit einer pro trans Flagge gemutmasst. So wird Protagonistin Gwen in ihrem Zimmer gezeigt, im Hintergrund die Flagge mit der Aufschrift «protect trans kids». Fans spekulierten deswegen bereits, dass die Figur trans sei.
Wie der libanesische Kinobetreiber Grand Cinemas der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, sei der Film nicht wie geplant zum Kinostart am Mittwoch in den libanesischen Kinos angelaufen. Die libanesischen Behörden haben sich zunächst nicht zu dem Fall geäussert. Die Nachricht löste auch in den sozialen Medien Empörung aus.
Die feministische Plattform «Sharika wa Laken» sagte der dpa, der Film sei aufgrund des adressierten LGBTIQ-Themas verboten worden. «Wir glauben, dass diese Handlungen auf die Unterdrückung von marginalisierten Gruppen abzielen», sagte eine Sprecherin der Aktivist*innenplattform.
Bereits eine Woche zuvor hatte Saudi-Arabien erklärt, dass der Film nicht in den saudischen Kinos ausgestrahlt werde: «Wir werden keinen Film zulassen, der den im Mediensystem geltenden Inhaltskontrollen widerspricht, es sei denn, die Produktionsfirmen verpflichten sich, die erforderlichen Änderungen umzusetzen», erklärte das saudische Kino. Auch in anderen arabischen Staaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Kuwait wird der Film nicht ausgestrahlt.
Die Zensur ist derweil kein Einzelfall. Am 6. September hat der Golf-Kooperationsrat (GCC) eine Erklärung veröffentlicht, in der gefordert wurde, das Inhalte auf den sozialen Medien und digitalen Plattformen entfernt werden, die gegen geltende Relugarien verstossen – und zielte dabei speziell auf LGBTIQ-Inhalte ab (MANNSCHAFT berichtete). Netflix aber auch andere Anbieter würden Material streamen, das islamischen Werten und Prinzipien widerspreche.
In China wurde hingegen im neuen Teil der «Phantastische Tierwesen»-Reihe, Dumbledores Gegenständnis gegenüber Grindelwald, dass er einst in ihn verliebt war, herausgeschnitten (MANNSCHAFT berichtete). Warner Bros verteidigte die «geringfügigen Änderungen».
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
TIN
Kurswechsel bei Disney? Trans-Thema aus Pixar-Serie gestrichen
Disney kippt einen Erzählstrang über die Trans-Identität einer Jugendlichen aus der neuen Serie «Win or Lose». Die Synchronsprecherin spricht von einer Unsichtbarmachung.
Von Newsdesk Staff
Serie
Kultur
Queer