Wegen Gaza-Krieg: ESC-Ausschluss von Israel gefordert
Der öffentliche Rundfunk des Landes nimmt seit 50 Jahren an dem Wettbewerb teil
Die Organisator*innen des Eurovision Song Contest (ESC) sind Aufrufen entgegengetreten, Israel wegen des Gaza-Kriegs von der Musikveranstaltung auszuschliessen.
«Die EBU setzt sich dafür ein, dass der Eurovision Song Contest eine unpolitische Veranstaltung bleibt, die das Publikum weltweit durch die Musik vereint», teilten die Organisator*innen auf dpa-Anfrage am Donnerstag am Sitz der EBU in Genf mit. «Es handelt sich um einen Wettbewerb für Rundfunkanstalten – nicht für Regierungen.» So oder ähnlich äussert sich die EBU seit Wochen. Das ESC-Finale findet am 11. Mai in Malmö statt.
Die Gremien hätten die Teilnehmerliste geprüft und bestätigt, dass Israel alle Voraussetzungen für eine Teilnahme erfülle. Der öffentliche israelische Rundfunk nehme seit 50 Jahren an dem Wettbewerb teil.
In verschiedenen Ländern und vor allem in den sozialen Netzwerken sind Stimmen laut geworden, die fordern, Israel vom diesjährigen ESC auszuschliessen. Dabei geht es um Israels Vorgehen im Gazastreifen nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas (MANNSCHAFT berichtete). Israel wird vor allem wegen der Opfer unter der Zivilbevölkerung kritisiert.
In Finnland zum Beispiel riefen Hunderte Musiker*innen und andere Vertreter*innen der Musikbranche jüngst den Rundfunksender Yle auf, dahingehend Druck auf die EBU auszuüben. In mehreren Ländern wurden auch Forderungen laut, den ESC zu boykottieren, sollte Israel teilnehmen dürfen.
Der 68. ESC findet in diesem Jahr in Schweden statt, weil Sängerin Loreen den Vorjahreswettbewerb in Liverpool mit dem Lied «Tattoo» für das skandinavische Land gewonnen hatte (MANNSCHAFT berichtete). Die EBU hatte Anfang Dezember eine Liste mit diesmal 37 teilnehmenden Rundfunkanstalten veröffentlicht – darunter auch KAN aus Israel.
Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hatte die EBU 2022 verkündet, dass kein russischer Act zum ESC dürfe.
Das könnte dich auch interessieren
Dating
Drohen Grindr & Co damit, queerfeindliche Republikaner zu outen?
In den USA sorgt ein Social-Media-Post für Aufsehen: Angeblich sollen Dating-Apps gedroht haben, versteckt lebende republikanische Politiker zu outen, falls die Partei weiter das Ende der Ehe für alle betreibt.
Von Newsdesk Staff
Coming-out
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
Nach queerfeindlichem Angriff in Berlin – Polizei bittet um Mithilfe
Mit der Veröffentlichung von Fotos sucht die Polizei Berlin nach einem Mann, der zusammen mit drei weiteren Männern am 6. Juli 2023 in Kreuzberg zwei Frauen queer- und frauenfeindlich beleidigt und verletzt haben soll.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Lesbisch
People
Sorge um Dolly Parton: Jetzt betet ihre Schwester um sie
Gesundheitliche Eingriffe zwangen die LGBTIQ-Verbündete Dolly Parton zur Verschiebung ihrer Konzerte in Las Vegas. Nun meldet sich ihre Schwester zu Wort.
Von Newsdesk/©DPA
Musik
Unterhaltung
USA
Gedenken an Harvey Milk soll getilgt werden, zugunsten von Charlie Kirk
Ein republikanischer Abgeordneter des Bundesstaates Utah hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, um eine dem Schwulen-Aktivisten Harvey Milk gewidmete Strasse nach Charlie Kirk umzubenennen.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
International