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Warum Lesben mehr Orgasmen haben als Heteras

Lesbisch
(Symbolbild: Mahrael Boutros/Unsplash)

Untersuchungen haben immer wieder ergeben, dass Lesben mehr Orgasmen haben als heterosexuelle Frauen, es blieb jedoch die Frage, warum. Da hilft eine neue US-Studie weiter.

Die Studie, über die NBC berichtet, ist Anfang des Monats in der Fachzeitschrift Social Psychological and Personality Science veröffentlicht worden. Demnach sind die Unterschiede beim Sex teilweise auf sogenanne «sexuelle Drehbücher» zurückzuführen – oder darauf, was Menschen beim Sex erwarten, basierend auf dem, was sie in Filmen gesehen haben, im Fernsehen oder sogar in Pornos. Die Studie ergab, dass die Erwartungen von cis Frauen an Orgasmen je nach Geschlecht der Partner*innen variieren können.


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Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass Männer mehr Orgasmen haben als Frauen, was zu dem führt, was Forschende als Orgasmuslücke bezeichnen. Es wurde in Studien auch schon gezeigt, dass Lesben ähnliche Orgasmen haben wie Männer, was zeigt, dass die Orgasmuslücke «nichts von Natur aus Biologisches» hat, so Grace Wetzel, eine der Autorinnen der Studie und Doktorandin der Psychologie an der Rutgers University in New Jersy. Wetzel sagte, sie wolle den „sexuellen Kontext» untersuchen, der in dieser Forschung fehlt, oder die anderen psychologischen und sozialen Faktoren, die Unterschiede bei den Orgasmusraten beeinflussen.


«Wir wollten untersuchen, warum es diese Ungleichheit zwischen lesbischen und heterosexuellen Frauen gibt, um besser zu verstehen, warum es im Allgemeinen eine Orgasmuslücke gibt», so Wetzel.

Es wuden zwei Online-Studien entworfen – eine mit heterosexuellen Frauen und Lesben und eine andere mit bisexuellen Frauen. Die Teilnehmerinnen wurden zur Bedeutung von Orgasmen und ihren Erwartungen an den Höhepunkt beim Sex befragt. Es stellte sich heraus, dass Lesben bei ihren sexuellen Begegnungen über eine stärkere Stimulation der Klitoris, höhere Orgasmuserwartungen, ein stärkeres Orgasmusstreben und mehr Orgasmen berichteten als heterosexuelle Frauen. Allerdings waren für diese Orgasmen genauso wichtig wie für Lesben.

In der zweiten Studie mit 482 bisexuellen Teilnehmerinnen stellten die Forscherinnen ähnliche Fragen zu ihren Erwartungen an Orgasmen und dazu, wie stark sie diese bei einer hypothetischen sexuellen Begegnung mit einem Mann oder einer Frau verfolgen würden.


Hier kam heraus, dass bisexuelle Frauen – im hypothetischen Szenario – unabhängig vom Geschlecht des Partners das gleiche Orgasmusstreben und die gleiche Bedeutung hatten, aber diejenigen, die in diesen Fällen mit Frauen zusammen waren, hatten höhere Erwartungen an die Stimulation der Klitoris und Orgasmen als diejenigen, die hypothetisch mit Männern ins Bett gehen. Dies bedeute, dass das Geschlecht des Partners durch unterschiedliche sexuelle Skripte indirekt mit einem stärkeren Streben nach Orgasmen verbunden ist, so die Studie.


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Das durchschnittliche «sexuelle Drehbuch» oder das, was Menschen beim Sex erwarten, umfasse laut der Studie das Vorspiel, dann den Vaginalverkehr, bei dem der Mann zum Orgasmus kommt, und dann endet der Sex.

«Dieses heterosexuelle Skript priorisiert den Orgasmus des Mannes, da Geschlechtsverkehr allein mit der niedrigsten Orgasmushäufigkeit bei Frauen verbunden ist», heisst es in der Studie. Die Forscherinnen fügten hinzu, dass Frauen, die Sex mit Frauen haben, eher auf nichtpenetrierende Handlungen eingehen und sich nicht so sehr an geschlechtsspezifische Sexualskripte halten.

Offenbar ist es also so, dass es Frauen leichter fällt, ihre sexuellen Bedürfnisse gegenüber anderen Frauen zu äussern als gegenüber Männern. «Was wir aus dieser Forschung mitnehmen sollten, ist, dass Frauen, die Sex mit Männern haben, im Allgemeinen normalerweise nicht genügend Stimulation der Klitoris erfahren, um eine gleiche Chance auf einen Orgasmus zu ermöglichen», sagte Wetzel. Sie fügte hinzu, dass die Ergebnisse nicht-lesbische Paare ermutigen sollten, die Kommunikation beim Sex zu verbessern.

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