«Vielfalt feiern» – Evangelische Kirche in Köln segnet Paare

Gute Erfahrungen mit einer in Berlin veranstalteten Popup-Hochzeit hätten die Kirchenkreise ermutigt

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Die evangelische Kirche in Köln segnet Paare in aller Vielfalt der Lebensformen. Geschlecht, Religion und Alter sind egal. Es soll ein Happening werden mit Kaffeemobil und Musik. Dutzende Paare haben sich angemeldet. Die Kirche nennt es: Popup-Hochzeitsfest.

Die evangelische Kirche in Köln plant für Paare ein aussergewöhnliches Fest mit christlichem Segen. Es solle keine klassische Hochzeit sein, sondern eine Feier, die Vielfalt und Segen für alle in den Mittelpunkt stelle, erklärte der Kirchenverband «Evangelisch leben in Köln und Region».

Das «Popup-Hochzeitsfest» ist am kommenden Samstag in und um die Christus-Kirche in Köln geplant. Man wolle jenen, die aus verschiedenen Gründen bisher auf eine Hochzeit verzichtet hätten, Segen spenden.

Es gebe bereits über 40 Anmeldungen, berichtete ein Sprecher der vier Kölner Kirchenkreise. «Wir freuen uns, dass es eine so grosse Resonanz gibt.» Es seien an dem Tag bewusst weitere Termine offengehalten worden. Etwa 30 Pfarrer*innen und ehrenamtliche Prediger*innen seien vor Ort. Der Begriff Hochzeit ist nicht rechtlich geschützt, dagegen ist eine Trauung eine formelle Eheschliessung.

«Vielfalt feiern» sei das Motto, so der evangelische Kirchenverband. Das könne sich in der Vielfalt der Paare hinsichtlich Alter, sexueller Identität und Herkunft widerspiegeln, aber auch in der Gestaltung des Festes. Die Paare könnten es nach ihren Wünschen gestalten. Das gelte auch für die Musik. Möglich sei eine Rikschafahrt durch das Viertel. Ein Kaffeemobil soll auch vor Ort sein.

Es gibt ein grosses Bedürfnis nach Ritualen

Sammy Wintersohl, Sprecher des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region, verwies auf ein vor einem Jahr in Köln organisiertes Tauffest am Rhein. Dabei waren fast 200 Menschen, vor allem Kinder, getauft worden. «Es gibt ein grosses Bedürfnis nach Ritualen», berichtete er.

Die guten Erfahrungen mit einer in Berlin veranstalteten Popup-Hochzeit hätten die Kölner ermutigt, ebenfalls eine Veranstaltung mit einer Segnung für Paare durch Kirchenvertreter*innen anzubieten. Es solle ein fröhliches Fest mit Happening-Charakter werden. Köln stehe für Vielfalt und Diversität. Gleichgeschlechtliche Paare werden in der Evangelische Kirche im Rheinland seit Jahren gesegnet und getraut. In der Katholischen Kirche sträubt man sich auch weiterhin, aber es gibt Ausnahmen (MANNSCHAFT berichtete).

Die Stadt Linz will mit einem wissenschaftlichen Projekt die Verfolgung von queeren Personen untersuchen. «Es geht darum, aus der Vergangenheit zu lernen und für die Zukunft zu sensibilisieren» (MANNSCHAFT berichtete).

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