Vandalismus gegen Schwules Museum – Scheibe zerstört
Das Museum hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet
Die Scheibe wurde wohl am Wochenende zerstört, festgestellt hat man es erst am Montag. Wegen der Corona-Krise ist Berlins Schwules Museum (SMU) derzeit geschlossen.
Offenbar mit massiver Gewalteinwirkung wurde auf ein Fenster des Museums eingeschlagen, möglicherweise mit einem Stein. Eine Tatwaffe oder Werkzeuge wurden nicht gefunden. Zurück blieben zwei riesige Einschlaglöcher.
Wie der SMU-Pressesprecher Daniel Sander gegenüber MANNSCHAFT sagte, wolle man zu den Motiven nicht spekulieren. Konkrete Drohungen habe es jedenfalls nicht gegeben. «Und um Einbrecher hat es sich wohl nicht gehandelt», so Sander weiter.
Über den entstandenen Sachschaden konnte er noch keine Angaben machen. Das Museum hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Der letzte vergleichbare Vorfall liegt vier Jahre zurück. Damals waren Schüsse auf das Museum abgegeben worden. Anfang März 2016 bemerkte ein ehrenamtlicher Mitarbeiter Schusslöcher im Fenster neben dem Eingang des Hauses. Daraufhin rief das SMU die Polizei. Die stellte fest, dass es nicht nur um vier Einschusslöcher im Fenster ging, sondern auch um zwei weitere im Fensterrahmen.
Wenige Wochen danach hatte auch die französische Schule École Voltaire in Berlin ähnliche Einschusslöcher an ihrem Gebäude entdeckt. Die Schule wird von vielen ausländischen Kindern besucht, etliche stammen aus afrikanischen Ländern.
Berlin erlebt immer wieder Vandalismus vor allem gegen LGBTIQ-Gedenkorte. So wurden in der Vergangenheit immer wieder die Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, beschädigt (MANNSCHAFT berichtete).
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