Valentina Petrillo: Die erste trans Athletin bei den Paralympics
Ihre Teilnahme stiess in der Vergangenheit schon auf viel Widerstand
Valentina Petrillo wird die erste offen trans Athletin bei den Paralympischen Spielen in Paris sein. Sie sagt, ihre Teilnahme sei «ein wichtiges Symbol für Inklusion.» In den Sozialen Medien wird sie bereits angefeindet.
Die 50-jährige Sprinterin Valentina Petrillo wird Italien bei den Paralympics 2024 in der Para-Leichtathletik zu vertreten. Und sie wird beim Sprint über 200 Meter und über 400 Meter in der Frauen-Wertung T12 (für Sportler*innen mit Sehbehinderung) antreten.
Petrillo spricht sich gegen Kritiker*innen aus, die sagen, ihre Teilnahme an den Frauenkategorien sei unfair. «Der historische Wert, die erste trans Frau zu sein, die an den Paralympics teilnimmt, ist ein wichtiges Symbol der Inklusion», sagte sie gegenüber BBC Sport.
«Alle Menschen, die sich nicht ihrem biologischen Geschlecht zugehörig fühlen, sollten nicht diskriminiert werden. Genauso wie Rasse, Religion oder politische Ideologie nicht diskriminiert werden sollten», sagte sie weiter.
Auch beim Sport müsse man sich aus alten Denkmustern befreien. «Ein Sport, der Regeln auferlegt, die auf einer binären Denkweise basieren, berücksichtigt dies nicht. Es ist der Sport, der eine Lösung finden muss, und der Ausschluss von trans Athlet*innen ist eindeutig nicht diese Lösung», so Petrillo.
Ihre Teilnahme stösst auf viel Widerstand und erntet Hass. Bei X wird sie schon vor Beginn der Paralympics von vielen User*innen als Mann bezeichnet. Im Jahr 2021 unterzeichneten über 30 Athlet*innen eine Petition an den Präsidenten des italienischen Leichtathletikverbandes und die Ministerien für Chancengleichheit und Sport. Sie wollten Petrillos Recht zur Teilnahme an Frauenwettbewerben anfechten, so das Nachrichtenportal Pink News.
Doch die Petition konnte sich nicht durchsetzen. Die Richtlinien des World Para Athletics bestimmen, dass eine Person, die rechtlich als Frau anerkannt ist, berechtigt ist, in ihrer Kategorie anzutreten.
Petrillo kann sich bei den Paralympics gute Chancen ausrechnen. Zwischen 2015 und 2018 gewann sie elf nationale Titel in der Kategorie T12. Letztes Jahr waren es zwei Bronzemedaillen bei den Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften.
Die Paralympics finden vom 28. August bis zum 8. September in Paris statt. Dort waren gerade die regulären Olympischen Spiele zu Ende gegangen – mit einer guten Medaillen-Ausbeute für das Team LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete).
In Polen feierten Geistliche eine Sexparty mit Drogen. Ein Teilnehmer kippte um, die herbeigerufenen Sanitäter wollte erst niemand hineinlassen. Jetzt muss der Priester für anderthalb Jahre in Haft (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Schwule Barbie-Hersteller gestorben: Madonna widmet ihnen Re-Release
Mario Paglino und Gianni Gros waren grosse Fans von Madonna. Die Sängerin widmet dem tragisch verstorbenen Paar nun den digitalen Re-Release ihrer Single «Dress You Up».
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Justiz
Kein sicheres Herkunftsland, wenn Homosexuelle verfolgt werden
Listen sicherer Herkunftsstaaten ermöglichen schnellere Asylverfahren. Italien nutzt sie bei seinem umstrittenen «Albanien-Modell». Nun macht das höchste EU-Gericht dafür Vorgaben.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Sport
«Nur biologisch weiblich»: World Athletics bittet Frauen zum Gentest
Der Leichtathletik-Weltverband verlangt zur WM verpflichtende Gentests von den Athletinnen. Das biologische Geschlecht soll damit überprüft werden. Der Präsident verteidigt die Massnahme.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Geschlecht
Grüne
Übergriffe auf LGBTIQ: «Die gesellschaftliche Vielfalt ist bedroht»
Übergriffe bei Veranstaltungen zum Christopher Street Day, Angriffe auf queere Menschen: Grünen-Chef Felix Banaszak sieht das als Gefahr für die ganze Gesellschaft.
Von Newsdesk/©DPA
Bi
Deutschland
News
Politik