Väterglück: Schwules Pinguin-Paar brütet erfolgreich Ei aus

Der Zoodirektor ist voll des Lobes für die frischgebackenen Eltern

Das frischgeschlüpfte Küken (Foto: Twitter/SyracuseZoo)
Das frischgeschlüpfte Küken (Foto: Twitter/SyracuseZoo)

Was Elmer und Lima aus dem Rosamond Gifford Zoo in Syracuse getan haben, schafft bei Weitem nicht jedes Pinguin-Paar: Sie haben erfolgreich ein Ei ausgebrütet. Die beiden männlichen Humboldt-Pinguine ziehen das Küken nun gemeinsam auf – und machen dabei einen ganz hervorragenden Job!

«Nicht alle Pinguin-Paare sind gut darin, Eier auszubrüten; es braucht Übung», sagt Ted Fox, Direktor des Rosamond Gifford Zoos in Syracuse im US-Bundesstaat New York. Das Ei von Humboldt-Pinguin Elmer beispielsweise wurde einst von seinen Eltern beschädigt und musste mit Leim repariert werden. Die Pleger*innen im Zoo nahmen dazu Leim der Marke «Elmer’s» – so kam das Küken zu seinem Namen.

Attrappen-Prüfung bestanden Nun ist der 2016 geschlüpfte Elmer selbst Vater geworden. Dazu hatte er sich im vergangenen Herbst mit Lima, einem anderen Männchen, zusammengetan. Sie haben für die damals bevorstehende Brutzeit gemeinsam ein Nest gebaut und ihr Territorium definiert. Das Zoo-Team wollte daraufhin ihr Brut-Können mit einem Trick auf die Probe stellen.

Mit einer Ei-Attrappe kann man herausfinden, bei welchen Paaren der gefiederte Nachwuchs wohl die besten Chancen hätte. Die Rabeneltern unter den Pinguinen streiten sich darüber, wer wann auf dem Ei sitzen muss. Oder sie setzen sich ins Nest, aber neben das Ei. «Elmer und Lima hingegen waren beim Brüten in jeder Hinsicht musterhaft», schwärmt Zoodirektor Fox.

Gesundes Küken Am 23. Dezember entschied man deshalb – um die Nachwuchschancen zu vergrössern – das Ei des Hetero-Paars Poquita und Vente ins Nest von Elmer und Lima zu legen. Eine Entscheidung, die man im Rosamond Gifford Zoo nicht bereut.

Elmer (links) und Lima (Bild: Rosamond Gifford Zoo)
Elmer (links) und Lima (Bild: Rosamond Gifford Zoo)

Das Küken schlüpfte Ende Januar und wird seither vom schwulen Pinguin-Paar gewärmt und gefüttert. «Bei unserem ersten Gesundheitscheck nach fünf Tagen war es gesund und wog 228 Gramm», sagt der Direktor in einer Mitteilung des Zoos. Elmer und Lima würden einen «grossartigen Job» machen. Überzeugen sie weiterhin als vorbildliche Eltern, werden sie in Zukunft wohl wieder mal ein echtes Ei in ihrem Nest finden.

Nicht die einzigen Homo-Pinguine Gleichgeschlechtliche Pinguin-Paare würden zeigen, dass nicht-traditionelle Familien in vielen Fällen ganz wundervoll seien, wenn es um die Aufzucht von Nachwuchs gehe, findet Zoodirektor Ted Fox. Elmer und Limas Erfolg sei eine weitere Geschichte aus dem Zoo, die Menschen jeden Alters und Hintergrunds helfe, zu den Tieren eine persönliche Beziehung aufzubauen.

Es gibt weltweit noch andere zoologische Gärten, die auf die Brutfähigkeiten von gleichgeschlechtlichen Pinguin-Paaren setzen. MANNSCHAFT berichtete beispielsweise bereits über die beiden Königspinguine Skipper und Ping aus dem Berliner Zoo und über die lesbischen Pinguindamen Electra und Viola aus Valencia. Vor einem Jahr haben ausserdem zwei schwule Eselspinguine in Indianapolis für Nachwuchs gesorgt. Sphen und Magic, zwei schwule Pinguine aus Sydney, sind 2020 bereits zum zweiten Mal Väter geworden.

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