in ,

USA kündigen neue Massnahmen gegen Affenpocken an

Zuvor wurde hier der nationale Gesundheitsnotstand ausgerufen

affenpocken
Kolorierte, elektronenmikroskopische Aufnahme von Affenpocken-Viren. (Bild: Andrea Männel/Andrea Schnartendorff/RKI/dpa)

Die USA haben neue Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung von Affenpocken angekündigt. Über 90 Prozent der Infizierten sind hier Männer, die kürzlich sexuelle Kontakte mit anderen Männern hatten (MSM).

Das Land wolle zusätzlich 1,8 Millionen Impfdosen gegen das Virus bereitstellen, den Zugang zu Affenpocken-Medikamenten erleichtern und eine Aufklärungskampagne starten, teilte die US-Regierung am Donnerstag mit. «Es ist wichtig, dass wir alle die Affenpocken ernst nehmen. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die Verbreitung dieses gefährlichen Virus zu verhindern», sagte US-Gesundheitsminister Xavier Becerra.

Die USA hatten Anfang des Monats wegen der Ausbreitung der Krankheit den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Bislang waren nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums rund eine Millionen Dosen Impfstoff zur Verfügung gestellt worden. In dem Land mit mehr als 300 000 Einwohnern hat es nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bislang rund 13 500 nachgewiesene Fälle von Affenpocken gegeben. Weltweit sind es der Behörde zufolge rund 39 000 Fälle in 94 Ländern.

Die der CDC gemeldeten Fälle seien zu 98 Prozent Männer, sagte CDC-Chefin Rochelle Walensky am Donnerstag. Aus den 6000 Fällen, zu denen der CDC genauere Daten vorlagen, ergebe sich ein Durchschnittsalter von 35 Jahren. Mehr als 90 Prozent der Infizierten mit bekannter sexueller Vorgeschichte und bekanntem Geschlecht waren Männer, die kürzlich sexuelle Kontakte mit anderen Männern hatten.


Die Weltgesundheitsorganisation hatte nach Meldungen von Impfdurchbrüchen bei Affenpocken jüngst davor gewarnt, das Impfen als Allheilmittel zu betrachten. Die Meldungen legten nahe, dass man sich nicht auf den Impfschutz alleine verlassen sollte, sagte die WHO-Affenpocken-Expertin Rosamund Lewis.

Wenn über Affenpocken gesprochen wird, geht dies oft mit einem Verweis auf Männer, die Sex mit Männern haben, als besondere Risikogruppe einher. Selten wird allerdings offen über die Symptome gesprochen. Zwei Beiträge bei den Öffentlich-Rechtlichen gehen dem nach (MANNSCHAFT berichtete).

Sven Lehmann, Beauftragter der deutschen Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, warnte vor einer Stigmatisierung von schwulen und bisexuellen Männern. Es sei ein Trugschluss, dass sie an sich gefährdeter sind, sich mit Affenpocken zu infizieren (MANNSCHAFT berichtete).



Martin Suter

Autor Martin Suter hält nicht viel vom Gendern

fc luzern

«Ich bin es leid, dass andere für mich entscheiden, was verletzend ist!»