Umfragen sehen einen klaren Sieg für Ehe für alle
Am 26. September wird abgestimmt
Noch gut eineinhalb Wochen bis zur Abstimmung über die Ehe für alle. Der Trend in den Umfragen hält an: Die Vorlage dürfte durchkommen.
In der letzten Umfrage von Tamedia/20 Minuten vor der Abstimmung hat die Vorlage im Vergleich zur ersten Umfragewelle nochmals leicht zugelegt. 67 Prozent der Befragten gaben jetzt an, mit Ja abstimmen zu wollen. 16’270 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 9. und 10. September online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liege laut Tamedia bei 1,2 Prozentpunkten.
«Wir gehen davon aus, dass die Vorlage am 26. September deutlich angenommen wird», so der Politologe Lucas Leemann, der mit seinem Kollegen Fabio Wasserfallen die Onlineumfragen durchführt.
Die Zustimmung sei in allen fast Parteien hoch. Nur die Anhänger*innen der SVP lehnen die Ehe für alle zu 58 Prozent ab. Zu der Ja-Fraktion gehören mehr Frauen (73 Prozent) als Männer: Hier sind nur 61 Prozent für die Eheöffnung.
«Aus zahlreichen Untersuchungen ist bekannt, dass heterosexuelle Frauen ein positiveres Bild der gleichgeschlechtlichen Liebe haben als heterosexuelle Männer», erklärt der Politologe Leemann.
Auch die Umfrage, die im Auftrag der SRG erstellt wurde, sieht einen klaren Sieg für die Ehe für alle am 26. September, auch wenn es hier auf der Ja-Seite leichte Verluste im Gegensatz zur letzten Umfrage gibt: 63 Prozent stimmen der Vorlage zu (vorher 69 %), 35 Prozent lehnen sie ab.
Anscheinend zeige die Taktik der Gegner*innen mit dem «Herumhacken auf lesbischen Paare ihre Wirkung» (MANNSCHAFT berichtete), teilte das Ja-Komitee am Mittwoch mit. Darum werde man die letzten Tage nicht tatenlos rumsitzen. «Wir sind schweizweit mit diversen Aktionen daran, die Menschen davon zu überzugen, die Stimmunterlagen mit einem JA einzureichen», heisst es in einer Pressemitteilung.
Dennoch: Besonders hoch ist die Zustimmung bei Anhänger*innen von Grünen und SP, bei der SVP ist jede*r Zweite gegen die Ehe für alle.
70 Prozent seien ganz grundsätzlich der Meinung: Die Zeit sei nun reif für die Ehe für schwule und lesbische Paare. «Diese wird weitum als überfälliger Schritt Richtung Gleichstellung anerkannt, und diese Haltung befördert ein Ja zur konkreten Gesetzesvorlage», teilte das Forschungsinstitut gfs.bern mit, das die Umfrage im Auftrag der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) durchgeführt hat.
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