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TV-Wahrsager Mike Shiva ist tot

Der berühmteste Hellseher der Schweiz starb im Alter von 56 Jahren.

Jahrelang legte Mike Shiva vor laufenden Kameras Karten und erlangte durch seine unverkennbare Art einen regelrechten Kultstatus. Nun ist der berühmteste TV-Hellseher der Schweiz im Alter von 56 Jahren gestorben. Wie die Boulevard-Tageszeitung Blick am heutigen Samstag meldete, erlag der schwule Fernsehmoderator und Kolumnist einer schweren Krankheit.

Er war der berühmteste Hellseher der Schweiz und erlangte mit seinen TV-Auftritten Kultstatus – und zwar nicht nur bei esoterischen Zuschauer*innen. Sein Markenzeichen: ein farbenfrohes Kopftuch, das gerne auch in Parodien von Komikern wie etwa Mike Müller verwendet wurde. Am gestrigen Freitag starb Mike Shiva im Alter von 56 Jahren. Wie die Boulevard-Tageszeitung Blick schreibt, erlag der Basler Fernsehmoderator, Kolumnist und Unternehmer an einer langen Krankheit.

Internationale Bekanntheit
Bereits seit seinem 15. Lebensjahr betrieb Mike Shiva, der eigentlich Michel Wehner hiess, in Basel eine Praxis für spirituelle Lebensberatung. Er avancierte zu einem der bekanntesten Hellseher und Kartenleger des Landes und genoss grosse Medienpräsenz.

2018 erlangte er als Teilnehmer der sechsten Staffel von Promi Big Brother internationale Berühmtheit. Er habe zehn Tage trotz grosser Platzangst durchgehalten, erzählte Mike Shiva dem Blick, nachdem ihn das Publikum abgewählt hatte. Er sei nicht für das harte Leben im TV-Knast gemacht. «Dadurch, dass ich im Container eingesperrt war, habe ich meine spirituelle Mitte verloren.»


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Ein Paradiesvogel an seiner Seite
In seinem 2018 erschienen autobiografischen Buch schrieb Shiva, dass er schon als Kind hellsichtig gewesen sei. Sogar den Tod eines Mitschülers habe er vorausgesehen. Er habe früh gewusst, dass er seine Mitmenschen mit seinen Fähigkeiten weiterbringen könne.

Über sein Privatleben der Gegenwart sprach Shiva weniger. 2010 gab er jedoch bekannt, dass er nun nach 10 Jahren als Single seine dritte Beziehung eingegangen sei. Den neuen Mann an seiner Seite beschrieb er als «Paradiesvogel». «Wenn ich mit ihm auf die Strasse gehe, dann schauen die Leute nicht auf mich, sondern auf ihn», zitierte ihn damals der Blick. Zuletzt war Shiva laut eigener Aussage «glücklicher Single». Im TV-Knast gestand er, dass ihn momentan eigentlich weder Frauen noch Männer interessierten. Aber manchmal studiere er natürlich schon über seine Bedürfnisse nach. «Wenn mal was Geniales kommt, dann ändert sich das vielleicht. Das kann man nie wissen.»

«Teuer bezahlter Nonsens»
Für sein Esoterik-Business wurde Shiva jedoch auch heftig kritisiert. 4.50 Franken kostete seine TV-Beratung in der Minute. Diverse Konsumentenschützer*innen warfen ihm Abzocke vor; die SRF-Sendung Kassensturz nannte Shivas Dienstleistung «teuer bezahlter Nonsens». Mit seinen kostenpflichtigen Mehrwertdienstnummern würde er von verzweifelten Menschen profitieren.


«Es war nicht selbstverständlich, zu sagen: Ich bin schwul»

 

Der Basler Zeitung sagte der TV-Hellseher im vergangenen Jahr, dass er mittlerweile gut damit umgehen könne, wenn ihn Leute als «Betrüger» bezeichneten. Er wisse ja, dass er diese Fähigkeiten wirklich besitze. Geldmacherei mit den Problemen anderer Menschen seien seine Dienstleistungen nicht. Er wolle den Menschen lediglich Mut machen und ihnen aufzeigen, dass es aus jeder Situation heraus einen Ausweg gibt.


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