Trotz Protest: Google Store bietet Ex-Gay-App weiter an
Eine Petition versucht, den Konzern zum Umdenken zu bewegen
Der Konzern Google hält an einer App fest, die homosexuelle Orientierung als sündig und veränderbar darstellt. LGBTIQ-Aktivisten sehen darin eine Form von Konversionstherapie.
Amazon, Apple und Microsoft haben es bereits getan: Sie haben die App von Living Hope Ministries, einer Organisation homophober Fundamentalchristen, aus ihren Stores gelöscht, die v. a. an queere Jugendliche gerichtet ist. Google aber weigert sich, die App zu entfernen.
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Eine Petition der Organisation Truth Wins Out (TWO) auf der Plattform Change.org, die Google auffordert, die App zu entfernen, hat bereits über 140.000 Unterschriften gesammelt. Hier geht’s zur Petition
Das Portal Axios berichtet, dass sich mehrere LGBTIQ-Organisationen schriftlich an CEO Sundar Pichai gewandt hätten, um Druck auf Google zu machen. Bisher mochte sich der Konzern nicht zu dem Vorwurf äussern, man unterstütze religiöse Fanatiker.
Google gilt als LGBTIQ-freundliches Unternehmen. Der Konzern präsentiert sich mit eigenen Trucks bei Pride Paraden und lässt seine Suchmaschine aus gegebenen Anlässen in Regenbogenfarben erstrahlen. Als Arbeitgeber hat man sich ein Diversity-Konzept verpasst, das queere Netzwerk der Mitarbeiter nennt sich Gayglers.
Ende 2018 schaffte es eine Petition von TWO bei change.org, Apple dazu zu bringen eine Ex-Gay-App der Living Hope Ministries zu löschen. In der Petition hatte Initiator Wayne Besen die App als «unfassbar beleidigend» bezeichnet, weil sie jungen Schwulen und Lesben vorgaukelte, durch Therapie und Gebete hetero werden zu können.
Hawaii verbietet Konversionstherapien für Minderjährige
Google stand kürzlich bereits in der Kritik, weil der Konzern eine von der Regierung in Saudi-Arabien geschaffene App nicht löschen wollte. Sie ermöglicht es Männern, ihre Frauen zu verfolgen und zu kontrollieren.
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