Swatch klagt nach Regenbogen-Razzia in Malaysia
Die konfiszierten Produkte haben einen Wert von über 14’000 Euro
In Malaysia waren kürzlich über 170 Uhren aus der Pride-Kollektion von Swatch beschlagnahmt worden. Nun klagt der Schweizer Konzern.
Die Swatch Group mit Hauptsitz in Biel hat laut Agentur Reuters eine Klage gegen die malaysische Regierung wegen der Beschlagnahmung regenbogenfarbener Uhren eingereicht. Dem Unternehmen zufolge habe dies seinem Ruf geschadet.
Eine Polizeieinheit des Innenministeriums hatte im Mai landesweit Einkaufszentren durchsucht, auch in der Hauptstadt Kuala Lumpur. Dabei wurden 172 Uhren im Wert von rund 14’000 Dollar konfisziert. Nun verlangt Swatch, dass die Uhren zurückgegeben werden.
Der Schweizer CEO der Swatch Group, Nick Hayek, hatte nach dem Bekanntwerden der Beschlagnahmung erklärt: «Wir bestreiten entschieden, dass unsere Uhrenkollektion in Regenbogenfarben mit einer Botschaft des Friedens und der Liebe schädlich sein könnte.»
«Wir fragen uns, wie die Vollzugsbehörde des Innenministeriums die vielen schönen natürlichen Regenbögen konfiszieren will, die tausendmal im Jahr am Himmel Malaysias auftauchen.»
In den Beschlagnahmungsmitteilungen, die Swatch zugestellt wurden, wurde beschrieben, dass die Uhren die Buchstaben «LGBTQ» enthielten oder LGBTIQ-Rechte förderten. Die meisten der beschlagnahmten Uhren trugen laut Swatch aber nicht den Schriftzug «LGBTQ».
Im Gegensatz zu den meisten anderen benachbarten südostasiatischen Staaten ist im stark muslimisch geprägten Malaysia Homosexualität illegal. Einvernehmliche homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen können mit bis zu 20 Jahren Gefängnis und Stockschlägen bestraft werden.
Als das Land 2019 Partnerland der weltgrössten Reisemesse ITB in Berlin war, sorgte der damalige Tourismusminister Malaysias mit seiner Äusserung über angeblich nicht vorhandene Homosexuelle gleich zum Auftakt für einen Eklat (MANNSCHAFT berichtete). Im selben Jahr musste eine populäre TV-Talkshow in Malaysia ihr Interview mit einem LGBTIQ-Aktivisten streichen, nachdem es massive Online-Proteste gegeben hatte (MANNSCHAFT berichtete).
Zur Pride-Parade in Istanbul riegelte die Polizei das Stadtzentrum ab (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Wien
Ein Leuchtturm namens Magnus: Das neue Zentrum für sexuelle Gesundheit
Wien bekommt ab 2026 ein neues Zentrum für sexuelle Gesundheit: Magnus* Ambulatorium für sexuelle Gesundheit: ein einzigartiges Kompetenzzentrum für Prävention, Testung, Behandlung und Beratung.
Von Newsdesk Staff
Gesundheit
News
HIV, Aids & STI
Österreich
Kommentar
«Man tritt nicht nach Schwächeren, die schon fast am Boden liegen»
Jacques Schuster, Chefredakteur der Welt am Sonntag hat einen in vielerlei Hinsicht gestrigen Text gegen LGBTIQ verfasst. Unser Autor antwortet mit einem Gegenkommentar*.
Von Kriss Rudolph
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Feiern
Schwuz braucht Spenden: «Noch lange kein Ende mit dem queeren Gelände»
Alarmstufe Pink: Einer der ältesten queeren Clubs Deutschlands, das Berliner Schwuz, kämpft ums Überleben. Nach dem Insolvenzantrag soll nun eine Spendenkampagne helfen.
Von Newsdesk/©DPA
Queer
Schwul
Community
Lilo Wanders: «Intimität soll im Alter möglich sein»
Als frühe Wegbereiterin der LGBTIQ-Bewegung plädiert die 69-Jährige für weniger Tabus bei der Sexualität – auch für Senior*innen
Von Newsdesk/©DPA
Drag
Lust
TV