Studie: Selbstmordrate in Polen durch Anti-LGBTIQ-Gesetze gestiegen
Stimatisierung von Minderheiten kann zur Verschlechterung der psychischen Gesundheit führen
Anti-queere Gesetze haben einen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden der Betroffenen und können zu einer höheren Suizidrate führen. Das zeigt eine neue Studie aus den USA.
Einer neuen Untersuchung der Lehigh University zufolge, die in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen National Bureau of Economic Research (NBER) erstellt wurde, ist die Selbstmordrate in Polen in Gebieten, die besonders queerfeindlich sind, um 16 Prozent gestiegen. Nach Verabschiedung der Anti-LGBTIQ-Gesetze habe die Rate zudem um weitere fünf pro 100.000 zugenommen.
«Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Stigmatisierung von Minderheitengruppen zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung führt», erklärte Studienleiter Chad Meyerhoefer. «Diskriminierende Handlungen dieser Art führen zu Stress, Gefühlen der Isolation und Feindseligkeit.»
Bis Juni 2020 hatten etwa 100 Gemeinden und 5 Woiwodschaften, grösstenteils im Südosten Polens, Beschlüsse zur Ausweisung als «LGBT-feindliche Zonen» angenommen (MANNSCHAFT berichtete).
«Die Wirkung von Beschlussfassungen auf Suizidversuche ist dabei mindestens so gross wie die Wirkung von Gesetzen», erklärte Meyerhoefer ausserdem, wenngleich es seiner Aussage nach schwierig sei, direkte Vergleiche zu ziehen. Die Studie hat derweil Parallelen zu den Auswirkungen von «LGBT-freien Zonen» zu vorgeschlagenen «Badezimmergesetzen» in den gesamten USA gezogen, die darauf abzielen, trans oder nicht-binären Personen die Nutzung der Toilette ihrer Wahl zu verbieten.
Ein Journalist des öffentlich-rechtlichen Senders TVP in Polen hat sich für die «beschämende» Rolle seines Arbeitgebers bei der Verbreitung von Queerfeindlichkeit entschuldigt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Ex-Rotlicht-Boss Walter P. will als trans Frau ins Frauengefängnis
In Österreich änderte ein Ex-Rotlicht-Boss sein Geschlecht als weiblich, um in ein Frauengefängnis zu kommen. Die Geschichte sorgt für heftige Debatten.
Von Christian Höller
News
TIN
Justiz
Sport
Seattle plant «Pride Match» zur Fussball-WM 2026
Während die Fussball-WM 2026 in mehreren queerfreundlichen US-Städten gastiert, verbindet Seattle Sport und Pride-Feier zu einem sichtbaren Zeichen für die LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
International
Österreich
Qwien eröffnet neuen Standort in Wien
Mit neuen Räumlichkeiten und gesicherter Finanzierung baut Qwien seine Rolle als queeres Kultur- und Forschungszentrum in Wien weiter aus.
Von Newsdesk Staff
News
LGBTIQ-Organisationen
Wissenschaft
Geschichte
Kultur
People
«Liebe meines Lebens»: So feiert Ralf Schumacher 3 Jahre mit Etienne
Étienne Bousquet-Cassagne hatte im Sommer seinem Partner Ralf Schumacher mit einer romantischen Liebeserklärung zum Geburtstag gratuliert. Bei Instagram postete er ein Kussfoto und schrieb eine romantische Botschaft dazu.
Von Newsdesk Staff
News
Liebe
Deutschland