Staffel 4: Netflix gibt die Fortsetzung von «Sex Education» bekannt
Eine Woche nach dem Start von Staffel 3 verkündet der Streamingdienst, dass die Geschichte der Schüler*innen von Moordale weitergeht
Fans der beliebten Serie «Sex Education» können sich freuen: Netflix gab am Wochenende bekannt, dass sie die Story von Otis, Eric, Adam und Maeve um eine vierte Staffel verlängern. (Achtung, mögliche Spoiler!)
Nachdem die aktuelle dritte Staffel erst am 17. September beim Streamingdienst gestartet war und sofort auf die vordersten Ranking-Plätze schoss, gab Netflix eine Woche später im Rahmen des globalen Events «Tudum» die Verlängerung bekannt.
Bei dieser Dreistunden-Live-Veranstaltung gab es viele News zu über 70 Serien, Filmen und Specials. Dazu gehören Updates zu «Vikings» sowie die Veröffentlichungsdaten von Staffel 2 von «Tiger King», «Emily in Paris» und «The Witcher» mit Muskelmann Henry Cavill. Auch der Start von Staffel 5 von «The Crown» im November 2022 wurde bekanntgegeben.
Die zweite Staffel von «Bridgerton» wurde derweil geteasert mit einem kurzen Clip:
Man sieht hier den offen schwulen Shooting-Star Jonathan Bailey in einer Szene, in der er als heterosexueller Viscount Anthony Bridgerton (mit neuen Koteletten) im nächtlichen Park eine Lektion in Feminismus erhält, die sich gewaschen hat.
Otis und die Therapieratschläge seiner Mutter Und dann gab es eben auch Neuigkeiten zu «Sex Education», der Serie um die Schüler*innen der Moordale Oberschule und ihre Beziehungs- bzw. Sexprobleme. Um diese abzubauen hatten die Schüler*innen Otis (Asa Butterfield) und Maeve (Emma Mackey) in Staffel 1 bekanntlich eine geheime Beratungsstelle eröffnet, in der Otis die therapeutischen Ratschläge seiner Mutter Jean (die phänomenale Gillian Anderson) weitergab – gegen Geld.
In Staffel 3 rückt die Beziehung zwischen den beiden so unterschiedlichen Schülern Eric (Ncuti Gatwa) und Adam (Connor Swindells) ins Zentrum – und die Frage, wie das mit ihrem Sexleben funktionieren soll, wenn beide eine passive Rolle beim Analsex einnehmen wollen. Damit werden typische Klischees hinterfragt und auf den Kopf gestellt. (MANNSCHAFT berichtete über das Phänomen der neuen Power Bottoms.)
Laut Nachrichtenportal Filmstarts sei jedoch besonders die Darstellung der Beziehung zwischen Maeve und dem im Rollstuhl sitzenden Isaac (George Robinson) bahnbrechend. Zwar bleibt die emotionale Geschichte von Maeve und Otis der rote Faden für die Serie (auch in Staffel 3). Aber: «Die Szene (zwischen Maeve und Issac) ist so wichtig und berührend, weil ganz selbstverständlich gezeigt wird, was auch ganz selbstverständlich sein sollte: dass auch der im Rollstuhl sitzende junge Mann zu Intimität fähig ist.» (MANNSCHAFT berichtete über Diversity bei Streaming-Anbietern.)
Viele Fans hätten, laut Filmstarts, diese Szene gefeiert, weil sie so offen und glaubhaft in die Geschichte eingebettet sei. Wie George Robinson in einem Interview mit BBC News erklärte, zeige die Szene, dass Menschen mit körperlichen Behinderungen «intime, sexuelle Wesen wie alle anderen auch» seien. Daran zu erinnern ist wichtig, weil viele Menschen – auch innerhalb der LGBTIQ-Communiy – glauben, Personen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen seien «asexuell», wie der schwule TikTok-Aktivist Stephen Thomas Smith unlängst beklagte.
Laut Smith würden viele Menschen das vermuten, um sich weitere «unbequeme» Fragen zu ersparen. Das Thema greift – bei Netflix – auch die Serie «Special» von und mit Ryan O’Connell nuanciert auf (MANNSCHAFT berichtete).
Dua Saleh als nicht-binäre*r Schüler*in Cal Zu den weiteren wichtigen LGBTIQ-Aspekten der 3. Staffel von «Sex Education» gehört die Reise von Eric zu einer Familienfeier in Nigeria. Und die Inklusion von Dua Saleh als nicht-binäre*r Schüler*in, der/die als Cal versucht herauszufinden, wie eine «queere» Beziehung mit einem heterosexuellen cis-männlichen Mitschüler aussehen könnte.
Mit der Rolle von Layla (gespielt von Robyn Holdaway) kommt eine zweite nicht-binäre Figur in Staffel 3 dazu, die sich wie Cal mit den Gender-Regeln im Schulalltag auseinandersetzen muss.
Und dann ist da natürlich noch die Liebesgeschichte zwischen Ola (Patricia Allison) und Lily (Tanya Louise Reynolds) und der Frage, was «normal» ist und wie man mit Rollenspiel (und dem Glauben an Aliens) umgehen kann.
Grundsätzlich wird in Staffel 3 mit der neuen Schulleiterin Hope (Jemima Kirke) gefragt, ob «jung», «cool» und auf den ersten Blick «modern» wirklich Offenheit und Toleranz bedeutet, im Vergleich zum alten System und alten Schuldirektor. Man kann das, was diesbezüglich in Staffel 3 passiert, als kritischen Kommentar auf Facebook & Co. sehen. Ein Kommentar, der nicht besonders positiv ausfällt und eine Warnung vor den Gefahren der Neoprüderie ist.
Nicht bekannt ist, ob alle Darsteller*innen in Staffel 4 wieder dabei sein werden
Seit die Serie 2019 an den Start ging, bekam «Sex Education» viel Lob für die Diversität der Besetzung und für die umfassende Repräsentation von LGBTIQ. Weswegen man gespannt sein darf, wie es in Staffel 4 an der Moordale Secondary School weitergehen wird. Das Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest. Ebenfalls nicht bekannt ist, ob alle Darsteller*innen in Staffel 4 wieder dabei sein werden. Besonders zu Emma Mackey und der Rolle der Maeve gibt es derzeit im Internet heftige Spekulationen.
Übrigens: Auch die Fortsetzung der Netflix-Serie «Young Royals» wurde bekannt gegeben, die ebenfalls an einer Schule spielt und eine zentrale schwule Liebesgeschichte erzählt (MANNSCHAFT berichtete).
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