Spektakuläres Regenbogen-Kunstwerk im Bahnhof Alexanderplatz
Die BVG setzt ein unübersehbares Zeichen für Vielfalt und gegen Homophobie
Nicht zu übersehen: Seit dieser Woche steht der Bahnhof Berlin-Alexanderplatz im Zeichen des Regenbogens. Nicht die einzige Station in der Hauptstadt.
Nach vier Tagen Arbeit ist das spektakuläre Regenbogen-Kunstwerk im Bahnhof Alexanderplatz fertig geworden. Mit hunderten Metern farbigem Klebeband hat das Künstlerkollektiv «Tape That» die laut Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wichtigste Station im Berliner U-Bahnnetz in ein riesiges Zeichen für Vielfalt und gegen Homophobie verwandelt.
Seit Donnerstagmittag ist auf der Linie U2 ausserdem ein Regenbogen-Zug unterwegs. Und an rund 80 Bus- und Strassenbahnhaltestellen im gesamten Stadtgebiet sollen ebenfalls die Regenbogenfarben leuchten. Die ersten gut 30 wurden am Donnerstag Morgen fertig, der Rest folgt nach BVG-Angaben bis zur nächsten Woche.
Am Vormittag hatten Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp und Personalvorstand bei einem Rundgang durch den Regenbogen-Bahnhof den Kunstbahnhof besichtigt. «Ein grosses Dankeschön an alle Kolleg*innen, die diese spektakuläre Aktion möglich gemacht haben. Das ist gross, das ist bunt, das ist unser ganz deutlich sichtbares Bekenntnis für Vielfalt in unserer Stadt und überall», sagte sie.
Kreienkamp ist seit 2020 neue Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). 2019 belegte sie den ersten Platz der «Germany’s Top 100 Out Executives», eine Liste queerer Führungskräfte (MANNSCHAFT berichtete)
Zuvor hatten BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt gemeinsam mit U-Bahnchefin Nicole Grummini am Bahnhof Olympia-Stadion den Regenbogen-Zug auf seine erste Fahrt geschickt.
Der Sender RBB spottete: Selbst zum Pride Month komme die BVG zu spät – der findet nämlich jedes Jahr im Juni statt.
Mit der grossen Regenbogen-Aktion feiert die BVG auch einen doppelten runden Geburtstag. Vor gut zehn Jahren traten die Verkehrsbetriebe dem Berliner Bündnis gegen Homophobie bei und im selben Jahr 2011 gründete sich das Regenbogen-Netzwerk der BVG, das auch die Idee für die Idee zum Regenbogen-Bahnhof hatte.
«Habt euch lieb» – Vor zwei Jahren landeten die Verkehrsbetriebe der österreichischen Hauptstadt mit zwei küssenden Männern einen kleinen viralen Hit (MANNSCHAFT berichete).
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Homofeindliches Mobbing am Campus Rütli? Staatsanwaltschaft ermittelt
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln bekommt nachts anonyme Anrufe und wird beleidigt. Stecken Schüler dahinter? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Lust
«Kleines Luder» oder «geile Sau?» – Was geht beim Dirty Talk?
Die Bezeichnungen «Schatz» und «Sau» führen die Top 10 im Dirty Talk an. Durch den Zusatz «geil» oder «klein» wird es nicht unbedingt sexier, zeigt eine aktuelle Befragung.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Feiern
London verliert weitere queere Location
London verliert eine weitere queere Feier-Location: die G-A-Y Bar in Soho. Das hat Besitzer Jeremy Joseph angekündigt.
Von Newsdesk Staff
Interview
«Wenn queere Kulturorte verschwinden, verändert die Stadt ihr Gesicht»
Im Streit über den richtigen Weg im Kampf gegen Antisemitismus haben vor einem Jahr 5 bekannte Köpfe die Linke verlassen, darunter die schwulen Abgeordneten Klaus Lederer und Carsten Schatz. Wo steht der einstige Kultursenator heute und was plant der parteilose Politiker in der Zukunft?
Von Kriss Rudolph
Deutschland
Schwul