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Slowakei: Protest gegen Serie von homofeindlichen Gewaltakten

Immer wieder werden Männer angegriffen, weil sie sich küssen

Prag am Mittwoch: Im Nachbarland wurde der Schiesseerei in Bratislava gedacht (Foto: Taneèek David/CTK/dpa)

Rund zwei Wochen nach dem Mordanschlag auf die queere Bar Teplaren haben in Bratislava mehr als 50 Menschenrechtsorganisationen gemeinsam der Opfer gedacht und gegen homophobe Gewalt protestiert.

Seit der Bluttat vom Abend des 12. Oktober meldeten Medien und Polizei eine Reihe weiterer gewaltsamer Angriffe auf LGBTIQ in der Slowakei. Die Plattform der Kundgebungsorganisatoren nannte sich deshalb «Es geht um unser Leben» (Ide nam o zivot).

Am Abend des 12. Oktober hatte nach Polizeiangaben ein junger Rechtsradikaler vor der Bar zwei Männer erschossen und eine Frau schwer verletzt. Menschenrechtsorganisationen baten später darum, die beiden Ermordeten nicht pauschal als Männer zu bezeichnen, weil sich eines der Opfer weder als Mann noch als Frau einordnen lassen wollte. Bevor sich der Attentäter selbst erschoss, versandte er Hassbotschaften gegen Juden und sexuelle Minderheiten im Internet. (MANNSCHAFT berichtete).

Polizei hat mehr Verständnis für die Täter
Seither häuften sich Berichte über Gewalt gegen Homosexuelle. Für mediales Aufsehen sorgten vor allem zwei Fälle. In Bratislava wurden zwei Männer am helllichten Tag in einem Lokal neben einem auch für Staatsbesuche genutzten Luxushotel beschimpft und tätlich angegriffen, weil sie sich flüchtig geküsst hatten. Berichte, wonach die herbeigerufenen Polizisten mehr Verständnis für die Täter als für die Opfer gezeigt haben sollen, werden derzeit von einer internen Polizeiinspektion überprüft.


In der südwestslowakischen Regionalhauptstadt Nitra wurde ein junger Mann, der einen anderen auf einer Parkbank küsste, brutal niedergeschlagen. Er erlitt so schwere Knochenbrüche und Gesichtsverletzungen, dass er im Krankenhaus operiert werden musste.

Der Inhaber der Bar Teplaren beklagte auf der Kundgebung am Donnerstagabend: «Jahrelang haben wir davor gewarnt und alles in unseren Kräften Stehende unternommen, damit es nicht so weit kommt. Wir waren aber nur Wenige und so schafften wir es nicht, uns dem systematischen Bemühen eines grossen Teils der Gesellschaft entgegen zu stellen, der uns aus dem öffentlichen Raum auslöschen will.»

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