Newsdesk
Ein Mann wirft dem Augsburger Ex-Bischof Walter Mixa sexuelle Belästigung vor. Es soll vor bald 12 Jahren in Gossau SG passiert sein. Nun hat die Staatsanwaltschaft St. Gallen ein Strafverfahren eröffnet. Mixa weist den Vorwurf zurück.
Die Staatsanwaltschaft in St. Gallen hat ein Strafverfahren gegen den früheren Augsburger Bischof Walter Mixa eröffnet. Dies berichtet u.a. das Portal kath.ch. Weitere Angaben zu dem Verfahren wurden mit Verweis auf die laufende Untersuchung nicht gemacht.
Wie der Blick berichtet wirft Josef Henfling dem 82-Jährigen vor, ihn im Jahr 2012 sexuell belästigt zu haben. Dem BR soll eine eidesstattliche Versicherung vorliegen.
Henfling habe im Sommer 2012 für einen katholischen TV-Sender gearbeitet; Mixa, der von 1996 bis 2005 Bischof von Eichstätt war und danach Bischof von Augsburg, bis er 2010 zurücktrat, sei damals für eine Aufzeichnung in der Schweiz gewesen. Nach einem geschäftlichen Abendessen soll der ehemalige Bischof den heute 39-Jährigen gebeten haben, bei einer Messfeier in einer Kapelle in Gossau zu ministrieren. Nach der Messe soll der Beschuldigte an ihn herangetreten sein: Mixa «zog mich an sich, umklammerte meinen Kopf mit seinen beiden Händen und küsste mich auf den Mund. Ich war völlig perplex. Ich löste mich aus seiner Umklammerung und verliess die Sakristei umgehend», wird Henfling vom BR zitiert.
In der eidesstattlichen Versicherung soll es weiter heissen: «Einige Zeit später liess mir Bischof Mixa ausrichten, ich möge ihn in seinem Zimmer aufsuchen, das sich ebenfalls im selben Gebäude befand. Dieser Aufforderung kam ich nicht nach.»
Mixas Anwältin wies gegenüber dem BR den Vorwurf als unwahr zurück. «Unser Mandant kann ausschliessen, den angeblich Betroffenen ‹fest umklammert und auf den Mund geküsst› zu haben. So etwas wäre unserem Mandanten überhaupt nicht eingefallen.» Einen solchen Vorfall habe es nie gegeben.
In der Vergangenheit hatte es bereits Presseberichte mit ähnlichen Vorwürfe gegeben. So hatte die Süddeutsche Zeitung von Alkoholmissbrauch und sexuellen Übergriffen auf jüngere Priester berichtet. Laut Spiegel soll Mixa als Bischof von Eichstätt mit jungen Seminaristen gemeinsame Saunabesuche unternommen haben.
Ein weiterer Missbrauchsskandal erschüttert die römisch-katholische Kirche: Der heute 39-jährige H., bei Pflegeeltern katholisch konservativ aufgewachsen, kam über mehrere Zwischenstationen ins Bischöfliche Seminar Zwettl zu den «Dienern Jesu und Mariens» – er sollte Priester werden (MANNSCHAFT berichtete).
